Analyse: "Rekordkurs der Green Buildings ungebrochen"
Das Transaktionsvolumen mit zertifizierten Green Buildings belief sich im Jahr 2020 bei den Single Deals auf rund 8,4 Milliarden Euro. Der Rückgang gegenüber dem Rekordjahr 2019 beträgt damit zwar rund 27 Prozent, entspricht aber auch in etwa dem Corona-bedingten Rückgang der Single-Deals im Jahr 2019 insgesamt. Dies ergibt die Analyse des Immobilienberaters BNP Paribas Real Estate (BNPPRE).
„Der relative Anteil der zertifizierten Gebäude an den Einzeldeals liegt mit 22,4 Prozent nahezu auf Vorjahresniveau. Im Durchschnitt der Jahre 2013 bis 2020 beträgt der Anteil der Green Buildings 21,2 Prozent. Die Green Buildings Investments vollziehen somit im Wesentlichen die Auf- und Abwärtsbewegungen des gesamten Investmentmarkts mit, wobei der relative Anteil im langjährigen Verlauf einen insgesamt positiven Trend aufweist“, betont Hermann Horster, Head of Sustainability bei BNPPRE.
Während die A-Standorte 64 Prozent zum Gesamtumsatz mit Einzelobjekten beitragen, beläuft sich der entsprechende Anteil bei den zertifizierten Green Buildings auf 82 Prozent. Unter den Metropolregionen führt das Frankfurter Marktgebiet mit 21 Prozent, gefolgt von Hamburg mit 16 Prozent und Berlin mit 14 Prozent, wo sich der Anteil im vergangenen Jahr noch auf 25 Prozent belief. Die Transaktionsvolumina haben sich in den vergangenen Jahren demzufolge auch im Segment der nachhaltigen Gebäude überwiegend angebotsinduziert entwickelt.
Bei Büroimmobilien wurde 2020 über ein Drittel (34 Prozent) des Umsatzes in Green Buildings angelegt, nach 31 Prozent im Jahr 2019. Auf Platz zwei liegen Logistikimmobilien, die auf 21 Prozent (Vorjahr 19 Prozent) kommen, gefolgt von Retail-Objekten mit acht Prozent (2019: 13 Prozent). Auf Rang vier liegen die Hotels mit sechs Prozent (2019: 14 Prozent). Bezogen auf den Gesamtumsatz, der auf Green Buildings entfällt, stellen Bürogebäude mit einem Anteil von 78 Prozent die wichtigste Assetklasse dar. Mit großem Abstand folgen Logistikobjekte (zwölf Prozent) und der Einzelhandel (sieben Prozent).
Den höchsten Anteil zertifizierter Gebäude an ihren Investments verzeichnen im Jahr 2020 Versicherungen (64 Prozent). Zu den Anlegern, für die Nachhaltigkeit und eine langfristige Stabilität beim Rendite-Risiko-Profil wichtig sind, zählen außerdem offene Fonds (40 Prozent) und Pensionskassen (32 Prozent). Bezogen auf das absolute Volumen, das in zertifizierte Objekte investiert wurde, führen Versicherungen (34 Prozent) und Spezialfonds (24 Prozent) das Ranking an. Alle weiteren Investorengruppen weisen nur einstellige Prozentanteile auf.
Auch 2020 stellen Büros den nach wie vor größten Teil im Marktsegment der zertifizierten Gebäude. Der zunächst sinkende relative Anteil hat sich zuletzt stabilisiert. Der Einzelhandel, der bis 2018 hohe Zuwachsraten aufwies, hat in den vergangenen beiden Jahren prozentual betrachtet Anteile abgegeben. Gewinnerin ist die Logistik, die parallel zum Abstieg des Einzelhandels einen Aufschwung bei den Zertifikaten erlebt. Damit folgen die Gebäudezertifikate den allgemeinen Trends der Immobilienbranche.
„Green Buildings sind als Core-Assets an A-Standorten etabliert. Treiber dieser Entwicklung sind sowohl Mieter als auch Investoren, die Zertifikate als Nachweis der Nachhaltigkeit verlangen. Mit der EU-Taxonomie, entsprechenden Verordnungen (SFDR) und Richtlinien (BAFIN) definiert und kategorisiert nun zunehmend auch der Gesetzgeber, welche Gebäude in welchem Maße „grün“ (ESG-konform, nachhaltig etc.) sind. Damit wird der in den vergangenen Jahren konstatierte Trend der Bestandshalter zu Benchmarking und Rating Tools entscheidend verstärkt. Zertifikate werden voraussichtlich als Ausweis nachhaltiger Gebäudequalität unter anderem gegenüber Mietern weiterhin eine Rolle spielen. Entscheidend für die erfolgreiche Platzierung am Investmentmarkt wird künftig aber zunehmend die nachweisliche Performance entsprechend den regulatorischen Anforderungen sein“, so Horster. (DFPA/JF1)
Quelle: Pressemitteilung BNPPRE
Das international tätige Immobilienberatungsunternehmen BNP Paribas Real Estate S.A.S. (BNPPRE) ist eine Tochtergesellschaft der französischen Großbank BNP Paribas.