Analyse: Was Frauen und Männer bei Immobilienkauf und Finanzierung unterscheidet
Gibt es Unterschiede zwischen Männern und Frauen beim Immobilienkauf? Und was sollten Frauen mit dem Wunsch nach einer eigenen Immobilie wissen und bei der Baufinanzierung beachten? Um diese Fragen zu klären, hat der Baufinanzierungsvermittler Interhyp die eigenen Finanzierungsdaten und Umfragen durch die Genderbrille betrachtet. „Wir sehen durchaus viele Frauen, die eine Baufinanzierung abschließen, und grundsätzlich sind die Unterschiede zwischen den einzelnen Individuen oft größer als zwischen den Geschlechtern", sagt Mirjam Mohr, Interhyp-Vorstand für das Privatkundengeschäft.
„In der Beratungspraxis und in unseren Zahlen sehen wir durchschnittlich betrachtet allerdings kleine Unterschiede bei den Wünschen und Entscheidungen zwischen Frauen und Männern.“ Die Expertin will Frauen wie Männern Mut machen, den Schritt in Richtung Wohneigentum zu gehen und sagt: „Wohneigentum bringt Sicherheit und ist ein wichtiger Baustein der Altersvorsorge - das wünschen sich viele Frauen, wie unsere Daten zeigen. Ich rate, eine eigene Immobilie für sich in Erwägung zu ziehen und sich über Möglichkeiten zu informieren.“ Das derzeit sehr günstige Zinsniveau erleichtere einen Immobilienkauf. Beide Geschlechter sollten aber bei der Baufinanzierung wohlüberlegt vorgehen und wichtige Tipps beachten.
„Viele Darlehensnehmer kommen als Paar in die Beratung und wollen einen Immobilienkauf oder Bau gemeinsam realisieren", berichtet Mohr. Im Darlehensantrag werde in der Regel eine Hauptantragstellerin oder ein Hauptantragsteller erfasst, meist der oder die mit dem höheren Gehalt. Rund 60 Prozent der Hauptantragstellenden sind in einer Partnerschaft, viele sind verheiratet. „Die meisten Paare treten gemeinsam in den Darlehensvertrag ein, weil sie gemeinsam kaufen oder bauen", sagt Mohr. Gegenüber der Bank haften dann beide. Wer an welcher Stelle im Darlehensvertrag genannt sei, hat dabei keine Bedeutung.
Aber nicht nur Paare schließen eine Baufinanzierung ab. Unter den Hauptantragstellenden, die ledig, geschieden, getrenntlebend oder verwitwet sind, liegt der Anteil der Frauen bei 35 Prozent, der Anteil der Männer bei 65 Prozent (Jahr 2020). „Wir sehen etwas mehr Männer in dieser Gruppe - aber durchaus nicht wenige Frauen, die sich einen Immobilienerwerb auch allein zutrauen", sagt Mohr. Rund drei Viertel dieser Frauen seien Eigennutzerinnen, ein Viertel kaufe ausschließlich oder auch zur Vermietung als Kapitalanlage. Unter den Männern in dieser Gruppe sind mit 32 Prozent etwas mehr Kapitalanleger.
Die Auswirkungen der Corona-Krise bewerten Frauen anders: Mit 79 Prozent sagen mehr Frauen als Männer (72 Prozent), dass der Erwerb von Eigentum schwieriger geworden ist. Auch die derzeitigen Möglichkeiten für das Bauen eines Eigenheims beurteilen Frauen etwas kritischer: 64 Prozent der Männer und 68 Prozent der Frauen sind der Meinung, dass Hindernisse beim Bauen durch die Corona-Krise zugenommen haben. Mohr: „Einerseits hat die Corona-Krise den Wunsch nach einem eigenen Zuhause bei vielen Menschen verstärkt. Andererseits treiben nicht wenige auch Sorgen um, ob ein Kauf auch dauerhaft leistbar ist." Dort helfe eine gute Information - etwa darüber, wie sich die Raten beim derzeitigen Zinsumfeld bei verschiedenen Zinsbindungen oder Tilgungsraten verhalten. (DFPA/mb1)
Quelle: Pressemitteilung Interhyp
Die Interhyp AG mit Sitz in München ist ein Kreditvermittler für Immobilienfinanzierungen. Das Unternehmen ist eine Tochtergesellschaft der niederländischen ING Direct.