Analyse: Wenig Verhandlungsspielraum beim Kauf von Wohnungen in Hamburg
In den vergangenen Jahren mussten Käufer in Hamburg häufig nicht den inserierten Preis für Wohnimmobilien zahlen. Durchschnittlich gab es einen Preisnachlass von 6,7 Prozent, zeigt eine Untersuchung des Instituts der deutschen Wirtschaft Köln (IW). Wegen der großen Nachfrage hat sich der Trend aktuell allerdings umgekehrt.
Die IW-Wissenschaftler haben im Rahmen ihrer Analyse insgesamt 1.766 Häuser und Wohnungen untersucht, die im Zeitraum Januar 2007 bis März 2014 per Online-Anzeige den Besitzer wechselten. Es zeigte sich, dass bei schwacher Nachfrage Preisabschläge üblich waren.
Die aktuell hohe Nachfrage in Hamburg kann diesen Abschlag aber deutlich verringern - oder sogar ins Gegenteil umkehren, so die Analyse. Bei einer „attraktiven“ Wohnung kann es zu einem Bieterwettbewerb kommen, der den tatsächlichen Kaufpreis über den Angebotspreis treibt.
„Inserierte Preise stellen häufig nur den Startschuss für Verhandlungen dar“, sagt Ralph Henger, Mitautor der Studie. Um die Entwicklung der Wohnungspreise über die Zeit richtig darzustellen, sei es daher wichtig, auch die tatsächlichen Kaufpreise zu betrachten. Sonst laufe man Gefahr, die Preise im Aufschwung zu unterschätzen und im Abschwung zu überschätzen.
Quelle: Pressemitteilung IW Köln
Das Institut der deutschen Wirtschaft Köln e.V. (IW) mit Hauptsitz in Köln, einem Hauptstadtbüro in Berlin und einer Verbindungsstelle in Brüssel ist ein arbeitgebernahes Wirtschaftsforschungsinstitut. Es wird von Unternehmen und Verbänden der privaten Wirtschaft finanziert und setzt sich für eine freiheitliche Wirtschafts- und Gesellschaftsordnung ein. (TH1)