Anhaltender Optimismus trotz rückläufiger Ertragszuwächse in der Finanzbranche
Der Index des Center of Financial Studies (CFS), der vierteljährlich das Geschäftsklima der deutschen Finanzbranche abbildet, sinkt um 0,4 Punkte auf 112,4 Punkte. Das Umsatzwachstum der Finanzinstitute entwickelte sich im ersten Quartal positiv. Hingegen melden die Dienstleister einen Rückgang bei unverändert positiven Erwartungen für das zweite Quartal. Die Ertragszuwächse der Finanzbranche verliefen im ersten Quartal rückläufig, jedoch besteht auch dort anhaltender Optimismus für das laufende Quartal. Das Wachstum des Investitionsvolumens der Finanzinstitute bleibt konstant, die Dienstleister melden einen Anstieg. „Ein insgesamt leicht positiver Produktivitätstrend in der Finanzbranche zeigt sich in der Verbindung von stabilen Investitionen und Mitarbeiterzahlen bei zugleich steigenden Umsätzen und Erträgen“, kommentiert Prof. Dr. Jan Pieter Krahnen, Direktor des Center for Financial Studies, die Ergebnisse.
Die zukünftige internationale Bedeutung des Finanzplatzes Deutschland konsolidiert auf hohem Niveau. Der entsprechende Wert sinkt um 3,6 Punkte auf 123,4 Punkte. Dieser Rückgang liegt in der Einschätzung der Finanzinstitute begründet. Der entsprechende Index-Wert dieser Gruppe liegt mit 113,2 Punkten 14,8 Punkte unter dem Niveau des vorangegangenen Quartals. Die Beurteilung der Dienstleister ist hingegen positiv. Deren Sub-Index-Wert steigt um 7,7 Punkte auf 133,6 Punkte. Dr. Lutz Raettig, Präsident von Frankfurt Main Finance, unterstreicht: „Der Finanzplatz Frankfurt wird weiter an internationaler Bedeutung zunehmen, so die vorherrschende Meinung am Finanzplatz. Der leichte Rückgang des Index ist die logische Reaktion auf die Verzögerung des Brexits.“
Die Umsätze beziehungsweise das Geschäftsvolumen der Finanzinstitute und Dienstleister haben sich im ersten Quartal gegensätzlich entwickelt. Der entsprechende Sub-Index der Finanzinstitute steigt um 2,3 Punkte auf 115,0 Punkte und es wird mit weiteren leichten Zuwächsen gerechnet. Die Umsätze der Dienstleister liegen mit 111,2 Punkten deutlich unter dem Niveau des Vorquartals (minus 9,7 Punkte), wobei jedoch die Erwartungen für das laufende Quartal unverändert sehr optimistisch bleiben.
Die Ertragszuwächse entwickeln sich im ersten Quartal entgegen den Prognosen vom Vorquartal rückläufig. Speziell die Finanzinstitute befinden sich mit dem Rückgang des Sub-Index um 7,5 Punkte auf nun 101,0 Punkte auf einem abgeschwächten Wachstumsniveau, erwarten aber für das laufende Quartal wieder eine positive Entwicklung. Der Sub-Index der Dienstleister liegt mit 107,2 Punkten 4,3 Punkte unter dem Niveau des ersten Quartals. Auch die Dienstleister bleiben für das laufende Quartal, wie auch bei den Umsätzen, optimistisch.
Das Wachstum des Investitionsvolumens in Produkt- und Prozessinnovationen der Finanzinstitute sinkt im ersten Quartal um minus 0,1 Punkte auf 112,0 Punkte. Für das zweite Quartal wird ein leichter Rückgang des Wachstums erwartet. Hingegen melden die Dienstleister im ersten Quartal einen Anstieg ihres Investitionsvolumens. Der Sub-Index steigt um 2,6 Punkte auf 114,8 Punkte. Es wird erwartet, dieses Niveau im laufenden Quartal zu halten.
Quelle: Pressemitteilung Center of Financial Studies
Das Center for Financial Studies (CFS) ist ein unabhängiges, nicht gewinnorientiertes Forschungsinstitut. Träger ist die gemeinnützige Gesellschaft für Kapitalmarktforschung e.V. (GfK). Das Institut wurde 1967 unter dem Namen Institut für Kapitalmarktforschung gegründet und im Jahr 1996 in Center for Financial Studies umbenannt. (JF1)