Anhaltender Preiskampf schmälert Gewinne im Firmenkundengeschäft der Banken

Seit der globalen Finanzkrise setzen viele Banken in Deutschland ihre Hoffnungen auf das Firmenkundengeschäft und bauen es kontinuierlich aus. Durch diese Expansionsbestrebungen geraten die Erträge und Gewinne immer stärker unter Druck, so die Beratungsgesellschaft Bain & Company. Der Bain-Corporate-Banking-Index verharrte im zweiten Halbjahr 2018 auf dem niedrigsten Niveau seit den Jahren 2008 und 2009. „Mit Kampfpreisen und Margenverzicht versuchen die Banken Firmenkunden zu gewinnen“, stellt Bain-Partner Dr. Christian Graf fest. „In der Folge geht die Profitabilität im Corporate-Banking nun schon seit fünf Jahren stufenweise zurück.“

Die Konsequenzen dieser aggressiven Expansion lassen sich insbesondere im mit Abstand wichtigsten Geschäftsfeld beobachten: den Firmenkrediten. Im zweiten Halbjahr 2018 erreichte die Kreditvergabe mit 1,15 Billionen Euro einen neuen Höchststand – und lag damit sechs Prozent über dem Vorjahresniveau. Während Sparkassen und Genossenschaftsbanken zuletzt Marktanteile gewannen, verloren die Landesbanken an Bedeutung. Trotz des steigenden Kreditaufkommens verblieb die Kreditmarge mit 1,2 Prozent nahe ihrer historischen Tiefststände.

Bain-Partner Dr. Jan-Alexander Huber betont: „Wenn Banken in Zeiten wachsender Nachfrage schon keine auskömmlichen Margen erzielen, könnten sie bei einer längeren Konjunkturschwäche in ernsthafte Schwierigkeiten geraten.“ Umso mehr, da die Aufwendungen für die Kreditrisikovorsorge, die derzeit moderat seien, in einer Rezession sprunghaft zunehmen würden.

Die jüngste Auswertung des Bain-Corporate-Banking-Index enthält zwei weitere Warnzeichen. Zum einen gelingt es den Banken nicht, ihre Abhängigkeit vom Zinsüberschuss zu verringern. Zuletzt war der Anteil des Provisionsüberschusses an den Erträgen sogar rückläufig. Zum anderen nehmen die Verwaltungskosten allen Effizienzprogrammen zum Trotz wieder zu – eine Folge der Investitionen vieler Banken in Zukunftsprojekte wie Digitalisierung und Modernisierung der IT-Infrastruktur sowie höheren regulatorischen Anforderungen. Die Cost-Income-Ratio stieg im zweiten Halbjahr 2018 auf 47 Prozent, den höchsten Wert seit zehn Jahren.

Vor diesem Hintergrund bröckelt die Rentabilität des eingesetzten Eigenkapitals. Die Eigenkapitalrendite lag zuletzt mit circa zehn Prozent zwar über den Eigenkapitalkosten, doch wird es für die Banken immer schwerer ihre Kapitalkosten zu verdienen. Vor der Finanzkrise hatten sie noch Renditen von 20 Prozent und mehr erwirtschaftet. Allerdings waren seinerzeit die Eigenkapitalanforderungen deutlich geringer gewesen.

Bain-Partner Graf sieht neue Herausforderungen auf die Banken zukommen. So würden die Effekte von Basel III den Druck auf die Eigenkapitalrendite noch einmal verstärken. „Es ist höchste Zeit, das Corporate-Banking krisenfest und zukunftssicher aufzustellen“, erklärt der Branchenkenner. „Preiskämpfe verschaffen höchstens kurzfristig einen Wettbewerbsvorteil.“ Und er fügt hinzu: „Mittel- und langfristig kommt es darauf an, dass die Banken sich auf die richtigen Produkte konzentrieren, die Kundenbasis stabilisieren und den Vertrieb systematisieren.“ (DFPA/JF1)

Quelle: Pressemitteilung Bain

Bain & Company Inc. ist ein Managementberatungsunternehmen mit Sitz in Boston. Das 1973 gegründete Unternehmen beschäftigt eigenen Angaben zufolge in 57 Büros in 36 Ländern rund 8.000 Mitarbeiter, davon 900 im deutschsprachigen Raum.

www.bain.de

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