"Anlegen in Zeiten der Inflation - Synchroner Abverkauf wie seit über 20 Jahren nicht"
Nach dem Einmarsch Russlands in die Ukraine steigen die Inflationsraten von Monat zu Monat. Dabei sorgten die massive Verteuerung sowohl auf der Energieseite wie auch im Lebensmittelsektor für starke Einbrüche an den Aktien- aber auch Rentenmärkten, schreibt Norbert Frey, Leiter Fondsmanagement der Fürst Fugger Privatbank, in einem aktuellen Marktkommentar. Solch einen synchronen Abverkauf habe es seit 20 Jahren nicht gegeben.
Frey: „Ein Blick in die Börsenhistorie zeigt, dass bei Inflationsraten von sechs Prozent oder mehr nur Rohstoffe eine durchgängige Outperformance bieten – dies trifft insbesondere auf Energiewerte zu, aber auch in geringerem Maße auf Gold.“
Von einer Korrektur an den Rohstoffmärkten sei auch bei einer Rückkehr zu Inflationsraten um die zwei Prozent nicht auszugehen. „Wir stehen vor einer Zeitenwende an den Rohstoffmärkten“, betont Frey. Rohstoffe seien aus dem Alltag nicht wegzudenken und nehmen Einfluss auf so gut wie jeden wirtschaftlichen Prozess, nicht nur in der Industrie, sondern auch im Bereich Dienstleistungen. Frey weiter: „Wirtschaftliche und politische Veränderungen haben Einfluss auf die Rohstoffmärkte, aber dieser Zusammenhang gilt auch umgekehrt. Rohstoffmärkte beeinflussen wirtschaftliche und politische Entscheidungen und Prozesse.“
Der Krieg in der Ukraine und die gegen Russland verhängten Sanktionen haben schlagartig die enorme Abhängigkeit Europas von Energielieferungen aus Russland verdeutlicht. Bereits seit Beginn der Corona-Pandemie seien die Rohstoffpreise aufgrund von Lieferkettenstörungen gestiegen, erläutert Frey: „Eine Entspannung der Rohstoffpreise, wie sie manche Ökonomen erwarten, kann ich aktuell nicht sehen.“ Aus seiner Sicht ist das Gegenteil der Fall: Der Ukraine-Krieg und die Sanktionen gegen Russland verteuerten die Preise wichtiger Rohstoffe, so Frey - und er ergänzt: „Die Null-Covid-Politik Chinas hat das Problem der gestörten Lieferketten nochmals verschlimmert.“
Für Anleger sei dies jedoch ein klares Indiz für Investitionen. „Die Transformation im Energiesektor beginnt und das Angebot auf dem Weltmarkt ist jetzt schon knapp. Rohstoffe sind derzeit eine vielversprechende Anlageklasse“, so Frey abschließend. (DFPA/JF1)
Die Fürst Fugger Privatbank Aktiengesellschaft hat ihren Sitz in Augsburg. Die Bank versteht sich als professioneller Finanzdienstleister für alle Anliegen rund um die private Geldanlage vermögender Privatkunden.