Anleihen: Fondsverwalter rät zu kurzer Kapitalbindungsdauer
Yves Longchamp, Head of Research bei der Luxemburger Kapitalanlagegesellschaft Ethenea, geht davon aus, dass das Niveau der Renditekurve in den USA in den kommenden Monaten steigen wird. „Im April ist die Rendite auf zehnjährige US-Staatsanleihen erstmals seit Jahren über die prestigeträchtigen drei Prozent gestiegen und wir sind der Meinung, dass es immer noch Luft nach oben gibt“, so Longchamp. „Deswegen empfehlen wir weiterhin eine kurze Duration.“
In der Eurozone sei die Lage ein wenig anders. „Im ersten Quartal wurde hier wahrscheinlich das Spitzenwachstum erreicht“, erklärt Longchamp. Die Frühindikatoren seien aber immer noch gut und zeichneten ein sehr positives Bild. „Wir denken, dass es jetzt an der Zeit ist, sich für den nächsten Schritt zu positionieren: das Ende der europäischen quantitativen Lockerung“, sagt Longchamp. Obwohl er in diesem Jahr nicht von einer Zinserhöhung in Europa ausgeht, empfiehlt er auch im Euroraum eine kurze Duration.
Staatsanleihen der europäischen Peripherie seien immer noch attraktiv, so der Experte, sodass mit einer weiteren Zinseinengung gerechnet wird. „Für Aktien ist die Weltwirtschaftslage sehr positiv, aber es gibt verschiedene Elemente, die in dieser Hinsicht eher für Vorsicht sprechen“, erklärt Longchamp. „Wir beobachten zum Beispiel steigende Zinsen, eine hohe Bewertung, hohe Erwartungen und ein Spitzenwachstum in Europa.“ Das alles spreche für ein vorsichtiges Exposure im Aktienbereich.
Unternehmensanleihen hätten in den letzten Jahren sehr gut performt. „Wir denken, dass es jetzt an der Zeit ist, das Portfolio zu verändern und auf eine bessere Qualität mit besseren Titeln zu achten“, so Longchamp. Denn Anleihen hoher Bonität würden weniger sensitiv auf einen negativen Schock reagieren.
Quelle: Pressemitteilung Athenea
Ethenea Independent Investors S.A. ist eine bankenunabhängige Kapitalanlagegesellschaft mit Hauptsitz in Luxemburg. Das aktiv verwaltete Vermögen der Unternehmen verwalteten Ethna Fonds beträgt 7,15 Milliarden Euro. (Stand: 30. März 2018) (TH1)