Anziehender Trend zur Umnutzung von Büroimmobilien
Nach Analysen von Aengevelt Research wächst bereits seit Jahren der Druck auf ältere Büroimmobilien und erhöht sich durch Homeoffice, New Work und steigende Nachhaltigkeits-Anforderungen markant weiter. Dadurch gerät die Umwandlung von Bürogebäuden in Wohnungen verstärkt in den Fokus.
Der Wohnungsmangel verschärft sich insbesondere in den Wachstumskernen, weil weniger Neubau stattfindet. Mit der steigenden Nachfrage nach Mikroapartments, Boarding Houses oder Pflegeimmobilien steigt besonders in 2a- und 2b-Lagenb der Stadteilzentren die Wirtschaftlichkeit für den aufwändigen Umbau der Büroimmobilien.
Angesichts steigender Anforderungen an ESG-Kriterien, energetische Nachhaltigkeit und flexible, für New Work geeignete Grundrisse erwartet Aengevelt Research einen Filteringprozess auf den Büromärkten: Einerseits werden neue, immer modernere Büroimmobilien geschaffen, während ältere, nicht mehr zeitgemäße Objekte vom Markt aussortiert werden. Für solche Objekte bieten sich Umnutzungen beispielsweise in Wohnungen an.
Grundsätzlich ist das Thema nicht neu. Allerdings ließen sich in der Vergangenheit Nutzungsänderungen zu Gebäuden mit Wohnzwecken häufig nicht wirtschaftlich darstellen, weil die Umbaukosten zu hoch waren, und blieben damit eine Ausnahmeerscheinung. Aktuell sieht Aengevelt indessen wachsende Chancen vor dem Hintergrund einer steigenden Nachfrage nach Mikroapartments, Boarding Houses, altengerechten Apartments oder Pflegeimmobilien: Mikroapartments mit 20 bis 40 Quadratmetern treffen auf eine stark wachsende Nachfrage von Pendlern, Berufstätigen mit doppelter Haushaltsführung, Studierenden und Senioren.
Die durchschnittliche Miete für die oft möblierten und mit inkludierten Serviceleistungen angebotenen Apartments liegt in A-Städten bei mehr als 21 Euro pro Quadratmeter und damit deutlich oberhalb des Mietniveaus für Normalwohnungen. Boarding Houses, deren Mieten zwischen Hotels und Normalwohnungen angesiedelt sind, werden ebenfalls zunehmend von Projektbeschäftigten nachgefragt.
Der demographische Wandel lässt zudem auch die Nachfrage nach Pflegeimmobilien steigen. So stellten Heime im ersten Halbjahr 2023 die einzige Gebäudekategorie dar, bei der die Zahl der Baugenehmigungen gegenüber dem Vorjahreszeitraum noch anstieg, während für Mietwohnungen und Wohneigentum massive Einbrüche zu verzeichnen waren. (DFPA/ljh1)
Aengevelt ist ein Immobiliendienstleister mit Sitz in Düsseldorf. Das Unternehmen wurde 1910 gegründet und beschäftigt rund 130 Mitarbeiter.