Arcadis-Studie: Hamburg in den Top 20 der nachhaltigsten Städte
Welche Anstrengungen unternehmen die Stadtplaner, wenn es um das nachhaltige Wachstum ihrer Städte geht? Und wie erfolgreich sind sie dabei? Das wollte das Planungs- und Beratungsunternehmen Arcadis in diesem Jahr erneut wissen: Im Rahmen seines internationalen „Sustainable Cities Index 2018“ verglich das Planungs- und Beratungsunternehmen 100 Städte miteinander. Alle vier untersuchten Metropolen aus Deutschland haben es in die Top 20 geschafft. Hamburg belegt Platz 17 und überzeugte die Experten unter anderem mit einer guten Vernetzung und effektiven Maßnahmen zur CO2-Reduktion.
Mit einem unabhängigen Blick auf die Entwicklung von Städten wolle Arcadis deren Planer dabei unterstützen, bereits erzielte Erfolge zu festigen, Defizite zu erkennen und Veränderung anzustoßen. Um gut differenzieren zu können, was sich für Bürger, Umwelt und Wirtschaft in einer Stadt bewegt, unterteilten die Experten ihren „Sustainable Cities Index 2018“ erneut in drei Subindizes. Die eng mit den UN-Zielen für nachhaltige Entwicklung (SGDs) abgestimmten Kategorien „People“, „Planet“ und „Profit“ umfassen dabei Bereiche wie Bildung und Gesundheit, die Reduktion von Treibhausgasen und die Wirtschaftsleistung einer Stadt. Erstmals werden in diesem Jahr auf Basis des konkreten Bürgererlebens zudem sogenannte „Stadtarchetypen“ differenziert. Arcadis unterscheidet zwischen „schnellwachsenden Megacities“ wie Peking oder Mumbai, „post-industriellen Opportunisten“, zum Beispiel Atlanta oder Budapest, „Städten in Entwicklung“ wie Istanbul oder Mexiko City und „ausgewogenen Innovatoren“. Zu diesem Archetyp gehören historisch bedeutende Städte Europas, darunter auch Berlin, München, Frankfurt am Main und Hamburg.
In der Kategorie „Planet“, in der Arcadis die Stadtentwicklung unter anderem in den Bereichen Energieverbrauch, CO2-Reduktion und Förderung sauberer Mobilität misst, erreichte Hamburg sehr gute 74 Prozent des Scores. Wie auch die anderen deutschen Städte überzeugten die Hanseaten mit einem guten Müll- und Wassermanagement sowie der Förderung regenerativer Energien. Überdurchschnittlich erfolgreich zeigte sich Hamburg bei Maßnahmen zur Reduktion von Treibhausgasen und für eine saubere, unbelastete Luft. Auffällig sei jedoch, dass die für ihr vieles Grün bekannte Metropole in diesem Bereich weit hinter Städten wie Frankfurt oder Zürich zurückliegt. Eine weniger gute Platzierung erreichte die norddeutsche Millionenstadt im Subindex „People“. Dort untersucht Arcadis die Stadtentwicklung in Sachen Bildungswesen, Einkommensunterschiede, Verkehrsanbindung und weiteren relevanten Themen des alltäglichen Lebens. „Hamburg hat es mit 62 Prozent des maximal erreichbaren Werts bei unserer diesjährigen Untersuchung nur auf Platz 42 geschafft“, sagt Marcus Herrmann, CEO von Arcadis Europe Central. „Dafür waren vor allem Defizite im Erziehungswesen sowie beim Zugang zu öffentlichem Nahverkehr und kulturellen Angeboten ausschlaggebend.“
Obwohl Hamburg im Subindex „Profit“ nur 57 Prozent der möglichen Gesamtpunktzahl erreichte, schaffte es die Stadt auf Platz 24. Positiv fiel die Metropole vor allem mit ihrer guten Beschäftigungssituation und fortschrittlichen digitalen Anbindung auf. Weniger effektiv zeigte sich Hamburg in Sachen universitäre Forschung und Wissenschaft. In diesem Bereich sind ihnen nicht nur Asiaten und US-Amerikaner noch ein großes Stück voraus, auch München und Berlin erzielten deutlich bessere Werte.
Quelle: Pressemitteilung Arcadis
Arcadis ist ein globales Planungs- und Beratungsunternehmen in den Bereichen Immobilien, Infrastruktur, Wasser und Umwelt. Das Unternehmen erwirtschaftet mit seinen 27.000 Mitarbeitern in mehr als 70 Ländern einen Umsatz von 3,2 Milliarden Euro. (mb1)