Asset Management 2020: Gleichgewichtung von Steuerexpertise und Track Record?
Die Anforderungen an globale Vermögensverwalter werden sich in den kommenden Jahren fundamental wandeln. Zu diesem Schluss kommt die PwC-Studie „Asset Management 2020 and beyond“, die einen radikalen Bedeutungszuwachs steuerlicher Fragen prognostiziert. Das gehe so weit, dass institutionelle Investoren der Steuerexpertise in Zukunft ein ähnliches Gewicht beimessen werden wie dem eigentlichen Track Record. „Steuerliche Fragen spielten bei der Auswahl des richtigen Asset Managers bislang kaum eine Rolle. Das wird sich grundlegend ändern“, sagt Markus Hammer, Leiter des Bereich Asset Management bei PwC in Deutschland, und ergänzt: „Die Vorsteuerrendite beispielsweise dürfte als Kennziffer dramatisch an Relevanz verlieren. Stattdessen wird Steuerkompetenz zum integralen Bestandteil guter Performance. Es geht dabei allerdings nicht nur um den Renditeaspekt. Noch wichtiger wird die Frage sein, ob der Asset Manager sämtliche steuerlichen Risiken im Griff hat – und zwar sowohl auf Verwalter- als auch auf Anlegerebene.“
Laut PwC-Studie wird das Volumen der weltweit verwalteten Vermögen in den kommenden Jahren steigen und bis 2020 voraussichtlich die 100 Billionen-Dollar-Hürde nehmen. Dieses Wachstum vollziehe sich vor dem Hintergrund einer in Steuerfragen zunehmend sensiblen Öffentlichkeit. Hinzu komme ein globales Steuerregime, in dem eine bislang ungekannte Transparenz zur Normalität werden wird. Ein weiterer Aspekt sei die Daten-Revolution, die die Beziehung zwischen Fiskus und Finanzindustrie auf eine völlig neue Grundlage stellt. „Die Steuerbehörden werden in Zukunft direkten Zugang zu den IT-Systemen der Asset Manager haben – und sämtliche Informationen, die sie wollen, entsprechend auch bekommen“, sagt Hammer.
Da sich nach Einschätzung von PwC die Vermögen, die den Verwaltern in den nächsten Jahren zufließen dürften, auf jene global tätigen Vermögensverwalter konzentrieren werden, die für steuerfachliche Exzellenz stehen, kämen auf die großen Asset Manager „kolossale“ Herausforderungen zu. Somit würde eine viel größere Zahl an Steuerexperten benötigt. Es müsse also massiv investiert werden. Diese neu geschaffenen strategischen Ressourcen gelte es über sämtliche Operationsfelder hinweg zu verteilen, um sowohl im Front- als auch im Back-Office einen permanenten Zugang zu erstklassiger Expertise zu gewährleisten. Darüber hinaus müssten die Steuer-Teams den Ansprüchen der Steuerbehörden jederzeit und in allen Jurisdiktionen gerecht werden. Daneben gelte es aber auch, Einfluss auf die Ausgestaltung neuer Steuergesetze zu nehmen.
Quelle: Pressemitteilung PwC
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