Asset Manager La Française optimistisch für Schwellenländeranleihen
Seit der zweiten Aprilhälfte 2018 steigt die Volatilität bei Anleihen aus den Schwellenländern, heißt es in einem Marktkommentar der Verwaltungsgesellschaft La Française. Hauptauslöser der Korrektur seien die Aufwertung des US-Dollars sowie der Anstieg der zehnjährigen US-Zinsen auf drei Prozent. Die Erholung des US-Dollar spiegele eine Desynchronisierung des US-Wachstums vom Rest der Welt wider, erklären die Experten. Die Wachstumserwartungen in Europa und in den Schwellenländern seien durch schwächere Indikatoren beeinträchtigt worden. Als Folgen eines starken US-Dollar würden die Lokalwährungen von Schwellenländern abgewertet werden. Dies treffe insbesondere auf die Länder Argentinien und Türkei zu, die fragile Bilanzen ausweisen würden.
Eine Aversion gegenüber Schwellenländeranleihen zeige sich am deutlichsten in auf US-Dollar und Euro lautende Hartwährungsanleihen. Die durchschnittliche Risikoprämie sei von 295 Basispunkten Mitte April 2018 auf 338 Basispunkte am 8. Mai 2018 gestiegen. Damit habe sie das Niveau von Anfang des Jahres 2017 erreicht.
In Argentinien sei die Lokalwährung seit dem 24. April 2018 um acht Prozent abgewertet wurde. Die Zentralbank beschloss, am Fremdwährungsmarkt einzugreifen und erhöhte die Zinssätze um 300 Basispunkte. „Vielleicht wäre das Gegenteil sinnvoller gewesen, da die Marktteilnehmer ihre Zweifel nicht abgelegt haben und sich die Korrektur sogar beschleunigte. Die Zentralbank musste eingreifen, indem sie fünf Milliarden US-Dollar an Reserven verkaufte und den Leitzins auf 12,5 Prozentpunkte und damit um 40 Prozent anhob“, ergänzt Georges Farré, Head of Emerging Markets Fixed Income bei La Française. Letztendlich habe Argentinien den Internationalen Währungsfonds (IWF) um Unterstützung gebeten. Auch die Währung der Türkei sei abgewertet worden und die Zentralbank beschloss, die Zinsen um 75 Basispunkte anzuheben. Dies habe jedoch nicht ausgereicht, um die Verluste auszugleichen.
La Française Ausblick bezüglich Schwellenländeranleihen im dritten Quartal 2018 bleibt positiv. Die Fundamentaldaten der Schwellenländer würden insgesamt gut bleiben, heißt es im Marktkommentar. „Wir haben auch keine Angst vor einer möglichen Abschwächung der Konjunktur in China, die diese Volkswirtschaften gefährden könnte. Der IWF prognostiziert weiterhin ein durchschnittliches Wachstum in den Schwellenländern von 4,9 Prozent im Jahr 2018 und 5,1 Prozent im Jahr 2019. Diese Länder befinden sich noch immer am Anfang eines Erholungszyklus“, sagt Farré. „Wir sind der Meinung, dass die Risikoprämien angesichts der günstigen wirtschaftlichen und finanziellen Bedingungen der Schwellenländer weitgehend unterbewertet sind.“
Quelle: Marktkommentar La Française
Die Verwaltungsgesellschaft La Française gliedert ihre Aktivitäten in vier Kerngeschäftsfelder: Wertpapiere, Immobilien, Investmentlösungen und Direktfinanzierung der Wirtschaft. Mit ihrem Verbundmodell unterstützt sie institutionelle Kunden und Vermögensberater in Frankreich ebenso wie auf internationaler Ebene. (TS1)