Asset Manager Schroders: Blockchain erfordert Veränderungen der Finanzbranche
Die den Kryptowährungen zugrunde liegende Blockchain-Technologie, werde die Wirtschaftswelt grundlegend verändern, heißt es in einer Studie des Vermögensverwalters Schroders. Für die Finanzbranche könnte sie die Relevanz erhalten, die das Internet für die Gesellschaft habe. Schroders hält es für wahrscheinlich, dass die Technologie die Verbuchung von Vermögenswerten und Zahlungen revolutionieren werde. Damit könnten Buchungs- und Transaktionskosten sinken, die Sicherheit erhöht sowie die Effizienz und Wirtschaftlichkeit von Transaktionen verbessert werden, heißt es in der Studie. Eine weitere Auswirkung sei, dass Intermediäre, deren Geschäftsmodell derzeit von Ineffizienzen abhänge, nicht mehr benötigt würden.
Angesichts des Wachstums von E-Commerce und Online-Banking sowie der Verbreitung mobiler Transaktionen bräuchten Unternehmen zur Transaktionsabwicklung Netzwerke, die schnell, sicher transparent und effizient sind, erläutert Schroders. Trotz technologischer Fortschritte blieben die Funktionen der Datenbankerfassung und Prüfung in traditionellen Netzwerken teuer, ineffizient und anfällig für Sicherheitsverletzungen. Auch würden Transaktionen im traditionellen Geschäft mit zunehmender Komplexität teurer. Jeder neue Intermediär verlange für seine Dienstleistungen ein Honorar, und die Transaktion verursache höhere administrative Kosten. So würden in der Versicherungsbranche Verwaltungskosten in Verbindung mit dem Abschluss von Policen sowie Kosten für die Beurteilung von Schadenforderungen anfallen. Die Kostenebenen dieser Funktionen könnten durch einen blockchain-basierten Smart-Kontrakt verringert oder ausgeschaltet werden, erklären die Experten.
Ineffizienzen im geschäftlichen Umfeld entstünden aktuell häufig aus der Duplikation. Bei der Kreditdokumentation oder im Anleihehandel werden die Dokumentation, Eigentumsverhältnisse und der Handel häufig von mehreren Parteien verfolgt und aufgezeichnet, beschreibt Schroders den gegenwärtigen Ablauf. Durch eine Blockchain-Lösung entfalle eine duplizierte Arbeit.
Schroders erinnert daran, dass die traditionelle Zentralisierung von Datenbanken risikoreicher sei, als ein Distributed Ledger (dezentral geführtes Kontobuch). Bei einem zentralisierten Kontrollsystem könne eine einzige Schwachstelle das gesamte Netzwerk gefährden. Die dezentralisierte Blockchain würde die Buchungs- und Transaktionssicherheit verbessern.
Der Bereich Banken und Brokerage könnte durch die Einführung solcher Blockchain-Netzwerke einen Wandel erfahren, erklärt Schroders. Einerseits werde dies Chancen für bestehende Anbieter und Neueinsteiger bieten. Andererseits gefährde die Technologie den Status quo. Bestehende Unternehmen müssten bereit sein, sich anzupassen, auf neue Technologien zu setzen und Skalierungshürden zu überwinden.
Quelle: Marktstudie Schroders
Schroders ist ein weltweit tätiger Vermögensverwalter mit Standorten in 29 Ländern. (TS1)