Auf der Suche nach Rendite: Immobilieninvestoren nehmen Gewinne mit
Nicht einmal jeder zweite professionelle Immobilieninvestor in den drei großen europäischen Volkswirtschaften Deutschland, Frankreich und Großbritannien glaubt, die für die nächsten drei Jahre gesteckten Renditeziele erreichen zu können – auch auf Fünfjahressicht bleiben die Erwartungen gedämpft. Um die Performance der Immobilienanlagen abzusichern, gehören Gewinnmitnahmen für immer mehr Investoren zum Pflichtprogramm. Auf risikobereites Kapital aus Amerika und Asien allein verlassen sich jedoch die wenigsten. Wie die aktuelle Investitionsklimastudie des Asset Managers Union Investment zeigt, haben die europäischen Immobilieninvestoren ihre Anlagestrategien mehrheitlich neu justiert, um die Belastung aus sinkenden Ankaufsrenditen zu kompensieren. Auf der Risikokurve bewegen sich die Profianleger in allen drei Märkten dabei Schritt für Schritt nach oben.
Laut Studie lautet das oberste Gebot der nächsten zwölf Monate für viele Investoren in Europa, Marktchancen zu identifizieren und den steigenden Anlagedruck für Objektverkäufe zu nutzen – in Einzeltransaktionen oder im größeren Stile als Paketdeals. So wollen 72 Prozent der repräsentativ befragten deutschen Investoren, 84 Prozent der britischen und 52 Prozent der französischen Unternehmen ihre Investmentteams verstärkt auf die Mitnahme von Gewinnen und das Ziel der Portfoliobereinigung einstellen. „Entgegen ihrer ursprünglichen Strategie realisieren eine ganze Reihe von Marktteilnehmern Gewinne und werden ungewohnter Weise zu Netto-Verkäufern. Die Wiederanlage der Verkaufserlöse in einem von hohem Nachfragedruck geprägten Umfeld bleibt dann die zentrale Herausforderung“, sagt Olaf Janßen, Leiter Immobilienresearch bei der Union Investment Real Estate GmbH, Hamburg.
Aus Sicht der britischen Investoren hat internationales Kapital bereits heute einen starken Einfluss auf das lokale Investmentgeschehen: Starke bis sehr starke Veränderungen durch Kapital aus Asien und Amerika stellt in der Umfrage mehr als jeder zweite Investor fest. In Deutschland wird der Einfluss noch als eher gering eingeschätzt. Hier ist nur rund ein Drittel der Investoren der Meinung, dass die Investmentmärkte unter dem Einfluss internationaler Investoren bereits starke Veränderungen durchlaufen haben. Für den französischen Immobilieninvestmentmarkt bewerten in der Umfrage rund 40 Prozent der lokalen Investoren den Einfluss nicht-europäischer Investoren als bedeutend. Abzuwarten bleibt, wie sich das Anlageverhalten asiatischer Investoren unter dem Einfluss der – nach der Umfrage eingetretenen – Turbulenzen an den asiatischen Börsen ändern wird.
Quelle: Pressemitteilung Union Investment
Die Union Asset Management Holding AG mit Sitz in Frankfurt am Main ist der Anbieter für die Fondsvermögensverwaltung innerhalb der genossenschaftlichen Finanzgruppe. Die sechs eigenständigen Kapitalanlagegesellschaften der 1956 gegründeten Unternehmensgruppe beschäftigen 2.588 Mitarbeiter und verwalten ein Vermögen in Höhe von 251,9 Milliarden Euro. (Stand: 30. Juni 2015) (JF1)