"Auf Sekundärmarkt für offene Immobilienspezialfonds wird mehr Bewegung erwartet"
Neben der Portfoliooptimierung spielt zunehmend die Unzufriedenheit mit der Fonds-Performance für den Verkauf von Immobilienfondsanteilen eine Rolle. Dies ist ein Ergebnis des dritten REAX-Trendbarometers zum „Sekundärmarkt von institutionellen Immobilienfonds“. Real Exchange (REAX), Berater und Vermittler für Sekundärmarkttransaktionen für institutionelle Immobilienfondsanteile, hat im Rahmen des Trendbarometers 800 institutionelle Investoren, Fondsmanager und Fondsinitiatoren im Zeitraum vom 24. Januar bis 11. Februar 2022 befragt.
Laut der Umfrage ist vor allem das Interesse institutioneller Investoren auf Käuferseite gestiegen: 40,74 Prozent (plus 1,84 Prozentpunkte) der befragten Anleger nehmen ein steigendes Kaufinteresse wahr. Parallel dazu stieg der Anteil der Investoren, die ihre Anteile an den AIFM (Alternative Investment Fonds Manager) zurückgeben wollen auf 14,81 Prozent (plus 9,25 Prozentpunkte). Die Unzufriedenheit mit der Fonds-Performance beziehungsweise dem Fondsmanagement hat an Gewicht gewonnen: Fast 60 Prozent (plus 12,04 Prozentpunkte) nannten dies als Motivation für einen Verkauf ihrer Fondsanteile.
Jörn Zurmühlen, Vorstand von REAX, ordnet ein: „Die aktuelle Befragung zeigt deutlich: Der Hauptgrund für einen Verkauf ist immer noch die Portfoliooptimierung. Auffällig ist, dass die Unzufriedenheit mit der Fondsperformance beziehungsweise dem Fondsmanagement zugenommen hat. Dies sagten rund 60 Prozent der Befragten (plus 12,04 Prozentpunkte). Grund hierfür ist nicht zwingend die Leistung des Asset Managers: Über Jahre haben Immobilienfonds parallel zur Marktentwicklung eine sehr gute Performance erzielt. Auf dem Scheitelpunkt des Marktzyklus legen Investoren zunehmend mehr Wert auf Outperformance ihrer Fondsbeteiligungen durch aktives Asset Management. Neben dem Thema Unzufriedenheit haben auch regulatorische Anforderungen (26,93 Prozent; plus 12,04 Prozentpunkte) und ESG-Erwägungen (18,52 Prozent; plus 10,19 Prozentpunkte) als Motive für Verkäufe an Bedeutung gewonnen.“
Unterm Strich gab ein gutes Drittel der befragten Investoren (37,0 Prozent; plus 5,61 Prozentpunkte) an, vielleicht eine Umplatzierung durchzuführen, 14,81 Prozent (minus 2,33 Prozentpunkte) planen diese fest ein. Das Megathema ESG - steht für die Nachhaltigkeitsaspekte Environment (Umwelt), Social (Soziales) und Governance (Unternehmensführung) - spielt für fast die Hälfte (42,86 Prozent) der Umfrageteilnehmer auch bei Umplatzierungsüberlegungen eine entscheidende Rolle.
Auf der Käuferseite beobachtet REAX, dass vor allem der schnellere Return bei Käufen im Sekundärmarkt im Vergleich zu Zeichnungen auf dem Primärmarkt (59,26 Prozent, + 15,14 pp) wichtiger geworden ist. Ebenfalls an Bedeutung gewonnen hat die Nutzung von Investment-Opportunitäten (37,04 Prozent; plus 10,57 Prozent).
Heiko Böhnke, Vorstand von REAX, sagt: „Die Abrufgeschwindigkeit des Kapitals von bis zu 36 Monaten auf dem Primärmarkt wird für viele Investoren zum Problem. Daher ist es wenig überraschend, dass an erster Stelle der schnellere Return von Ankäufen auf dem Sekundärmarkt genannt wird. Auch das Wegfallen des Blind-Pool-Risikos ist weiterhin ein wichtiges Argument (48,15 Prozent der Befragten; plus 6,97 Prozentpunkte).“ (DFPA/JF1)
Die Real Exchange AG (REAX) wurde im Jahr 2018 gegründet. Die Gesellschaft berät institutionelle Investoren beim Handel von Immobilien-Fondsanteilen auf dem Sekundär- und Primärmarkt. Die REAX hat ihren Sitz in Hamburg.