Aus Top-Fonds werden oft Flop-Fonds
Für Dr. Friedrich-Wilhelm Kersting, Professor an der International School of Management ISM, Hamburg, steht fest: Fondsranglisten eignen sich nicht als Kaufliste - Anleger sollten Ranglisten ignorieren.
Kersting verweist in einem Gastkommentar auf Professor Wolfgang Bessler von der Universität Gießen, der zusammen mit Kollegen herausgefunden hat, dass die langfristige Rendite von Fonds zum Mittelwert tendiert. Die Ergebnisse belegen, dass „kein Fondsmanager dauerhaft überdurchschnittliche Renditen erwirtschaften kann.“
Gute Fonds werden Opfer ihres Erfolges. Denn hohe Mittelzuflüsse führen vor allem bei Nischenwerte-, Small- oder Mid Cap-Fonds zu Problemen, da die größeren Handelsvolumen nicht mehr so schnell und flexibel investiert werden können. Fondsmanager Klaus Kaldemorgen formuliert es so: „Natürlich ist es schwerer, mit großen Fonds die Benchmark zu schlagen, als mit kleinen Schnellbooten.“
Kommt zu dem hohen Mittelzufluss noch ein Wechsel des Fondsmanagers - die durchschnittliche Verweildauer beträgt je nach Studie zwischen 2,5 und 3,5 Jahren - wird „aus dem Top-Fonds rasch ein Flop-Fonds.“
Einfacher sei es, in Exchange Traded Funds zu investieren. Die bildeten einen Index nach, sind daher unabhängig vom Volumen und erwirtschafteten in 96 Prozent der Fälle eine bessere Rendite als aktive Fonds. (TH1)
Quelle: Newsletter Börsen Hamburg-Hannover
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