Ausbau der Windenergie hält an
Im ersten Halbjahr 2016 wurde in Deutschland eine Windenergie-Leistung von netto 1.892 Megawatt (MW) an Land zugebaut. Dies entspricht einem Zuwachs um 73 Prozent im Vergleich zum Vorjahreszeitraum mit 1.093 MW. Mit Blick auf die bereits genehmigten Projekte gehen die Verbände VDMA Power Systems und Bundesverband Windenergie (BWE) von einem Volumen zwischen 4.000 und 4.400 MW netto für das Gesamtjahr aus. Für 2017 rechnet die Branche mit einem Zubau auf vergleichbarem Niveau wie in diesem Jahr.
Ende Mai waren Projekte mit einem Volumen von etwa 3.200 MW genehmigt. Ein großer Teil davon wird bis zum Ende dieses Jahres realisiert. Bis dahin erwarten Betreiber und Behörden einen weiteren Schub bei Genehmigungen. Denn wer sich vor Jahresende eine solche sichert und in 2017 oder 2018 baut, bekommt für den Strom noch gesetzlich definierte Vergütungssätze. Die Sonderdegression ab März 2017 und vor allem die verschärfte Degression ab dem darauffolgenden Oktober machen den Ausbau weniger attraktiv.
„Wir werden zwar über das Jahr einen deutlich abnehmenden Neubau sehen, das hat aber voraussichtlich kaum Auswirkungen auf das Gesamt-Volumen der Leistung, die 2017 installiert werden wird. Grund dafür ist, dass die sinkenden Vergütungen teilweise durch höhere Erträge der Anlagen kompensiert werden“, sagt Matthias Zelinger, Geschäftsführer von VDMA Power Systems. 2018, also im zweiten Übergangsjahr, sei aber von einem deutlich niedrigeren Zubau auszugehen.
Die Nachfrage der internationalen Märkte nach führenden Anlagentechnologien „Made in Germany“ ist auf einem unverändert hohen Niveau. VDMA Power Systems prognostiziert einen Weltmarkt für Windenergieanlagen an Land in einer Größenordnung von 55.000 MW im Jahr 2016, was sich in den Folgejahren fortsetzen werde.
Quelle: Pressemitteilung Bundesverband Windenergie
Der Bundesverband Windenergie e.V. (BWE) wurde im Jahr 1996 gegründet. Mit über 20.000 Mitgliedern gehört er zu den weltweit größten Verbänden der erneuerbaren Energien. Der BWE setzt sich für einen nachhaltigen und effizienten Ausbau der Windenergie in Deutschland ein. Seine Fachreferenten arbeiten zudem in internationalen Verbänden wie der European Wind Energy Association (EWEA), dem Global Wind Energy Council (GWEC) und der World Wind Energy Association (WWEA) mit.