"Bank of England lässt EZB und Fed vorbeiziehen"

Früh zu starten ist nicht zwangsläufig eine Garantie dafür, auch als Erster anzukommen. Nachdem die englische Zentralbank (BoE) als erste große Notenbank die Phase der absoluten Niedrigzinspolitik bereits im Dezember 2021 beendet hat, folgten die US-Federal Reserve (Fed) und die Europäische Zentralbank (EZB) erst mit einigen Monaten Pause. Mittlerweile scheint es jedoch, als würden sie die BoE rechts überholen, schreibt Kathrin Löhken, Volkswirtin Großbritannien beim Vermögensverwalter DWS, in ihrem aktuellen Marktkommentar.

Sowohl die Fed als auch die EZB haben mit deutlichen Zinsanhebungen von jeweils 75 Basispunkten ihre Geldpolitik kräftig verschärft. Die Bank of England hingegen, die immerhin mit einer Inflationsrate im zweistelligen Bereich zu kämpfen hat, ist bis jetzt nur 25-Basispunkte-Trippelschritte gegangen, lediglich im August hat sie einmal einen 50-Basispunkt-Schritt gewagt, so Löhken.

Für einen beherzten Zinsschritt in der Septembersitzung der BoE, also eine Anhebung des Leitzinses um ebenfalls 75 Basispunkte auf dann 2,50 Prozent, sprechen laut Löhken die starke Inflationsdynamik – auch in der Kernrate ohne Energie und Lebensmittel – sowie die ungebremst kräftige Lohnentwicklung. Anzeichen einer Lohn-Preis-Spirale seien bereits aktuell zu erkennen. Auf der anderen Seite prognostiziert die BoE in ihren Kalkulationen vom August eine tiefe und langanhaltende Rezession im Königreich, selbst für das übernächste Jahr erwartet sie noch negatives Wachstum, erläutert die Volkswirtin.

Angesichts der jüngsten staatlichen Hilfsmaßnahmen, von denen die neue Premierministerin Liz Truss bereits die Deckelung der Energiekosten vorgestellt hat, dürfte die Rezession vielleicht etwas milder als bislang gedacht ausfallen, meint Löhken. Die Preisobergrenze für Energie sorge unmittelbar für eine niedrigere Inflationsrate. Dies nehme kurzfristig Druck von der Zentralbank. „Mittel- bis langfristig dürfte das Inflationsgeschehen durch die fiskalische Nachfragestabilisierung hingegen eher angefacht werden. Damit erhält die BoE im September durchaus Spielraum für einen im internationalen Umfeld mittlerweile fast schon moderat anmutenden Zinsschritt von 50 Basispunkten. Hierfür sollte sich eine Mehrheit im BoE-Entscheidungsgremium finden lassen. Auf längere Sicht dürften die fiskalischen Stützungsmaßnahmen eher dafür sorgen, dass der Zinserhöhungszyklus ausgeprägter ausfällt als bislang erwartet“, so Löhken abschließend. (DFPA/JF1)

Die DWS Group GmbH & Co. KGaA (DWS) ist ein weltweit tätiger Asset Manager mit Sitz in Frankfurt am Main. Die börsennotierte Tochtergesellschaft der Deutschen Bank AG beschäftigt rund 3.600 Mitarbeiter und verwaltetet ein Vermögen in Höhe von 833 Milliarden Euro (Stand: 30. Juni 2022).

www.dws.com

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