Banken-Studie: Jede Zehnte wird in den nächsten fünf Jahren schließen

Die Aufräumarbeiten nach der Krise sind noch immer nicht abgeschlossen: Zu diesem Schluss kommt das „Retail Banking Radar 2019“ der Unternehmensberatung A.T. Kearney. Trotz eines Allzeithochs bei den Gewinnen stagnierten die Erträge oder sind in mehreren großen Märkten sogar rückläufig. In Deutschland schrumpft das Filialnetz um zwei bis drei Prozent pro Jahr, die Mitarbeiterzahl sinkt.

Für die Studie wurden die Daten von fast 92 Privatkundenbanken und Bankengruppen in 22 europäischen Ländern hinsichtlich der Kriterien Ertrag pro Kunde und Mitarbeiter, Gewinn pro Kunde, Cost-Income-Ratio und Kreditrisikovorsorgequote untersucht.

Die Studie zeige, dass die Gewinne der Banken auf Grund des positiven wirtschaftlichen Umfelds und der geringeren Risikokosten, die mit fünf Prozent auf dem niedrigsten Niveau gegenüber zwölf Prozent im Jahr 2008 liegen, auf einem Allzeithoch sind. Die Erträge stagnieren aber mit einem Prozent Wachstum in Westeuropa. Daniela Chikova, Partner Financial Services bei A.T. Kearney und Autorin der Studie: „Unsere Daten zeigen, dass der Bankensektor heute stärker als vor zehn Jahren ist, aber stagniert, was Profitabilität und Kosteneffizienz betrifft. Viele Banken stehen vor einer strategischen Transformation, um die Ergebnisse zu verbessern.“

Seit der Krise haben europaweit 24,6 Prozent der Banken geschlossen. Die Zahl der Bankangestellten verringerte sich um rund zwölf Prozent beziehungsweise 1,3 Prozent pro Jahr. In den nordischen Ländern wurden in den vergangenen zehn Jahren sogar mehr als 50 Prozent aller Filialen geschlossen und auch in Deutschland schmilzt das Netz jedes Jahr um zwei bis drei Prozent. Die Marktkonsolidierung wird aber noch fünf bis zehn Jahre andauern. Im Branchenschnitt konnte zwar von 2008 bis 2018 insgesamt das Volumen gesteigert werden, im gleichen Zeitraum ging aber aufgrund der anhaltend niedrigen Zinsmarge der Ertrag pro Kunde um elf Prozent zurück. Wurden 2008 noch Einnahmen von 700 Euro erzielt, liegt dieser Betrag 2018 bei 623 Euro pro Kunde. Bis 2020/21 sinken diese Einnahmen dann nochmals auf 595 Euro. Die Folge: Die Banken leiden unter einem enormen Kostendruck sowie neuen Regulierungen, die für viele Institute das Aus bedeuten könnten.

In keinem Land Europas, außer Frankreich, sei die Ertragskraft des klassischen Privatkundengeschäftes so schwach wie in Deutschland. Schuld sei der zersplitterte Markt, der zudem noch stark umkämpft ist. Mit einer Cost-Income-Ratio von 69 Prozent hält Deutschland mit Frankreich (70 Prozent) die beiden letzten Plätze im Ranking. Der Erfolg von Revolut, Monzo und N26 zeige es: Neobanken seien in Europa nicht mehr aufzuhalten. Diese, zu 100 Prozent digital, ohne Filialen und auf Mobilgeräte ausgerichteten Institute, jagten den klassischen Banken die „Digital Natives“ ab. Vor allem sehr junge Kunden setzten auf diese Angebote, allerdings werden Neobanken vor allem als Zweitkonto genützt. Das erste Konto liege nach wie vor bei der Hausbank.

Quelle: Pressemitteilung A.T. Kearney

A.T. Kearney berät global tätige Konzerne als auch führende mittelständische Unternehmen und öffentliche Institutionen. Das Beratungsunternehmen unterstützt seine Klienten bei der Transformation ihres Geschäftes und ihrer Organisation. A.T. Kearney wurde 1926 in Chicago gegründet. 1964 eröffnete in Düsseldorf das erste Büro außerhalb der USA. Heute beschäftigt A.T. Kearney mehr als 3.600 Mitarbeiter in über 40 Ländern der Welt. (mb1)

www.atkearney.de

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