Bankkunden wollen die Sicherheit einer Bank und die Innovationskraft eines FinTechs
Bankkunden in Deutschland haben kaum Berührungsängste zu den neuen Dienstleistern, wenn sie auf diese Weise Services erhalten, die ihnen ihre Bank nicht bietet. Das zeigt die repräsentative Umfrage „PSD2“ der Wirtschaftsprüfungs- und Beratungsgesellschaft PWC. Demnach sind 68 Prozent der Deutschen bereit, Drittanbietern von Finanz-Apps einen Zugriff auf ihr Bankkonto einzurichten. Die EU-Richtlinie „PSD2“ (Payment Service Directive) verpflichtet Banken zur Schaffung einer Schnittstelle zu Drittanbietern. Für die Studie „PSD2“ wurden in einer für die deutsche Bevölkerung repräsentativen Umfrage 1.000 Bundesbürger ab 18 Jahren im Juni 2017 online befragt.
Wie viel Zündstoff „PSD2“ für die Zukunft des Bankenmarkts birgt, zeige vor allem der Blick auf die jungen Bankkunden unter 30 Jahren. Unter ihnen liegt der Umfrage zufolge der Anteil derer, die Drittanbietern einen Zugriff auf ihr Bankkonto erlauben würden, bei 86 Prozent.
Die Zeiten, in denen Bankkunden sämtliche Leistungen von Girokonto über Kredit bis Geldanlage über ihre Hausbank abgewickelt haben, seien lange vorbei. Heute existierten Nischenanbieter im Markt, die mit spezifischen Bankleistungen den etablierten Instituten Konkurrenz machen. Viele von ihnen seien Finanz-Startups, sogenannte FinTechs, die zum Teil sogar ohne Banklizenz operierten. „Bankkunden wollen das Beste aus beiden Welten – die Sicherheit einer Bank und die Innovationskraft eines FinTechs. Kreditinstitute, die nicht beides leisten können, werden es künftig schwer haben. Denn dann nutzen die Kunden – dank PSD2 – nur noch ihre Infrastruktur, beziehen die profitablen Services aber beim digitalen Wettbewerber“, sagt Peter Kleinschmidt, Leader Digital Financial Services bei PWC Deutschland
Dabei müsse die Sicherheit vor unbefugten Zugriffen gewährleistet sein. Insbesondere Jüngere haben wenig Bedenken. Ein Drittel der Deutschen würde Drittanbietern grundsätzlich verbieten, ihre Services mit dem eigenen Bankkonto zu verknüpfen. Auch das „ja“ der meisten Befragten sei an Bedingungen geknüpft. 38 Prozent meinten, sie seien grundsätzlich bereit, ihr Konto zugänglich zu machen – aber nur, wenn es vor unbefugten Zugriffen geschützt wird.34 Prozent machten die Erlaubnis wiederum davon abhängig, dass ihre Daten sicher sind und der Datenschutz geklärt ist. Jeder fünfte Kunde müsste zudem erst davon überzeugt werden, dass der Service des Drittanbieters einen echten Mehrwert liefert.
Quelle: Pressemitteilung PWC
PWC bietet mit rund 223.000 Mitarbeiter in 157 Ländern branchenspezifischen Dienstleistungen in den Bereichen Wirtschaftsprüfung, Steuer- und Unternehmensberatung an. (TS1)