Bargeldlose Zahlungsmittel werden beliebter
Im Jahr 2023 wurde in Deutschland die Hälfte aller Transaktionen mit Banknoten und Münzen gezahlt. Gleichzeitig ist die Verbreitung von bargeldlosen Bezahlverfahren weiter gestiegen. Das geht aus der aktuellen Studie der Deutschen Bundesbank zum Zahlungsverhalten in Deutschland im Jahr 2023 hervor.
Der Trend zur abnehmenden Bargeldnutzung hat sich fortgesetzt. Gegenüber der Erhebung aus dem Jahr 2021 sank der Anteil der Barzahlungen von 58 Prozent auf 51 Prozent. Dieser Rückgang ist zwar nicht mehr so ausgeprägt wie während der Corona-Pandemie. Dennoch sinkt der Barzahlungsanteil schneller als in den Jahren davor, sagte Bundesbankvorstand Burkhard Balz.
Die Debitkarte wurde laut aktueller Studie bei 27 Prozent der Bezahlvorgänge genutzt. Sie war das am zweithäufigsten genutzte Zahlungsmittel und ihre Nutzung verzeichnet eine deutliche Steigerung von fünf Prozentpunkten gegenüber 2021. Stark gewachsen ist zudem das mobile Bezahlen, wenn auch von einem niedrigen Niveau ausgehend. Der Anteil des mobilen Bezahlens an den Transaktionen hat sich auf sechs Prozent verdreifacht. Wir stellen fest, dass die Bürgerinnen und Bürger nur zum Teil zu ihren früheren Zahlungsgewohnheiten zurückgekehrt sind, führte Balz weiter aus.
Gemessen am Umsatz lag die Debitkarte mit einem Anteil von 32 Prozent der Gesamtausgaben klar auf dem ersten Platz, Bargeld folgte mit 26 Prozent an zweiter Stelle vor Überweisungen und Internetbezahlverfahren wie Paypal, Klarna oder giropay. Verbraucher beglichen vor allem größere Beträge am liebsten mit der Debitkarte. Aber auch kleinere Beträge wurden nun häufiger mit unbaren Zahlungsmitteln bezahlt, erklärte Balz.
Der steigende Anteil bargeldloser Zahlungsmittel an Transaktionen und Umsatz spiegelte sich in der Verschiebung der persönlichen Vorlieben zugunsten unbarer Zahlungsmittel. Bei freier Wahl des Zahlungsmittels würden 44 Prozent der Befragten am liebsten unbar zahlen. Das waren drei Prozentpunkte mehr als zwei Jahre zuvor. Nur 28 Prozent der Befragten nannten Bargeld als bevorzugte Zahlungsmethode – ähnlich viele wie im Jahr 2021. Weitere 28 Prozent hatten keine Präferenz. Im Vergleich zu 2021 sahen mehr Befragte den Schutz der Privatsphäre als Vorteil von Bargeld. Karten und andere bargeldlose Zahlungsmittel punkteten hingegen mit der Einfachheit und Schnelligkeit des Bezahlens. (DFPA/ljh)
Die Deutsche Bundesbank ist die Zentralbank der Bundesrepublik Deutschland. Zentrales Geschäftsfeld ist die Geldpolitik des Eurosystems. Zu den weiteren Aufgaben gehören das Finanz- und Währungssystem, die Bankenaufsicht, der unbare Zahlungsverkehr sowie das Bargeld.