Bayerninvest: Alternative Assets durchlaufen "Reset"
In einem Ausblick auf das Jahresende sieht der Asset Manager Bayerninvest durch das hohe Zinsniveau und verschärfte Kreditkonditionen eine zunehmende Belastung für die Wirtschaft. Die Gefahr, dass kleinere oder hoch verschuldete Unternehmen die Zinslasten nicht mehr tragen könnten und Insolvenz anmelden müssten, sei deutlich gestiegen. „Konnten sich viele dieser Unternehmen vor zwei Jahren noch zu vier bis fünf Prozent refinanzieren, so müssen sie aktuell teils 10-12% an Zinslast stemmen. Viele Geschäftsmodelle stehen damit vor dem Aus“, so Daniel Kerbach, Chief Investment Officer der BayernInvest.
Das Zinshoch biete momentan jedoch sehr attraktive Anlagemöglichkeiten am Anleihemarkt. „Europäische Pfandbriefe mit Fokus auf Wohnimmobilien, US-Staatsanleihen, Schwellenländer- und Nachranganleihen erzielen zwischen fünf und neun Prozent Verzinsung. Damit erreichen Investoren ein deutlich positives reales Renditeniveau“, erläutert CIO Kerbach.
Steigende Finanzierungskosten und ein massiver Rückgang der Kreditvergabe belasteten derzeit Alternative Investments. Private Debt, Private Equity, Immobilien und Co. seien aufgrund ihrer Beteiligung an Unternehmen und teilweise hohen Fremdfinanzierungshebeln direkt von steigenden Zinsen und rückläufiger Kreditvergabe betroffen. Folge sei eine in einzelnen Marktsegmenten schmerzhafte Preisanpassung, bei der die Refinanzierungskosten an das aktuelle Zins- und Spreadniveau angepasst würden. Die BayernInvest beobachte bei ihren Kunden und Kooperationspartnern weiterhin ein großes Interesse an langfristigen Infrastrukturinvestments, während vor allem bei Immobilien, Private Debt und Private Equity Zurückhaltung herrsche.
An den Aktienmärkten zeichne sich eine Stabilisierung und die Möglichkeit eines freundlichen Jahresausklangs ab. Die Kurse hätten nach den jüngsten Korrekturen wieder Aufwärtspotenzial und die weiterhin zu erwartende Volatilität werde Opportunitäten für antizyklische Käufe bieten. Investoren sollten ihr Augenmerk dabei vor allem auf hochwertige Substanz-Aktien aus den USA legen und ausgewählte Schwellenländer-Aktien beimischen. In Europa sei dagegen mit negativen Gewinnrevisionen zu rechnen, die eine lukrative Rendite für europäische Titel mittelfristig schwierig machten. Die größten Risiken für die Aktienmärkte lägen in immer wieder aufkeimenden Inflationswellen und der damit verbundenen Zinsentwicklung sowie in der fragilen geopolitischen Lage. So könnte insbesondere eine Eskalation und Ausweitung des Nahost-Konflikts die Börsen weltweit treffen. (DFPA/AZ)
Die BayernInvest Kapitalverwaltungsgesellschaft mbH mit Sitz in München wurde 1989 als hundertprozentige Tochter der BayernLB gegründet und ist innerhalb des Konzerns BayernLB das Kompetenzzentrum für institutionelles Asset Management. Als Gesamtanbieter ist BayernInvest sowohl Asset Manager als auch Master-KVG. Die BayernInvest Luxembourg S.A. wurde im Jahr 1991 gegründet und ist seit dem Jahr 2013 eine hundertprozentige Tochtergesellschaft der BayernInvest.