Berenberg: Euro erholt sich im zweiten Halbjahr
Vor dem Hintergrund der niedrigen und für Investoren wenig attraktiven Zinsen in der Eurozone steht die europäische Gemeinschaftswährung vorerst weiter unter Druck. Mit Blick auf die Parität zwischen US-Dollar und Euro, die eine gewisse Anziehungskraft ausübt, sind neue Euro-Tiefstände möglich. In der zweiten Jahreshälfte hat der Euro aber das Potenzial, sich auf oberhalb von 1,10 US-Dollar je Euro zu erholen. Zu dieser Einschätzung gelangen die Währungsexperten der Hamburger Privatbank Berenberg in ihrem aktuellen Devisenmarktbericht.
Das anziehende Wirtschaftswachstum in der Eurozone, das sich in den Konjunkturdaten immer stärker abzeichne, dürfte Spuren am Devisenmarkt hinterlassen und die europäische Gemeinschaftswährung aufwerten lassen. Positiv könnte der Euro überraschen, wenn die US-Notenbank Fed die vom Markt erwartete Zinswende hinauszögere - beispielsweise wegen schwacher US-Konjunkturdaten - oder wenn sich abzeichnen sollte, dass die Europäische Zentralbank ihr Staatsanleihen-Ankaufprogramm früher als angekündigt beenden könnte. Beides hält Berenberg derzeit aber für wenig wahrscheinlich.
Fundamental gesehen halten die Währungsexperten den Euro auf dem gegenwärtigen Niveau für unterbewertet. Dies gelte sowohl gegenüber dem US-Dollar als auch auf handelsgewichteter Basis. Doch Wechselkurse könnten sich auch über längere Zeiträume von ihrem fairen Wert entfernen. „Die diagnostizierte Unterbewertung ist insofern kein sonderlich starkes Indiz für eine unmittelbar bevorstehende Trendwende.“
Quelle: Marktbericht Berenberg
Die Joh. Berenberg, Gossler & Co. KG (Berenberg) ist eine Privatbank mit Sitz in Hamburg. Sie ist auf den Geschäftsfeldern Private Banking, Investment Banking, Asset Management und Corporate Banking tätig. Das 1590 gegründete Unternehmen beschäftigt über 1.150 Mitarbeiter und verwaltet ein Vermögen in Höhe von über 30 Milliarden Euro. (TH1)