Berliner Logistikmarkt mit starkem dritten Quartal
In Monaten Juli bis September 2020 wurden auf dem Berliner Logistikmarkt 163.000 Quadratmeter umgesetzt und damit so viel wie in keinem dritten Quartal zuvor. Das Gesamtergebnis der ersten neun Monaten 2020 summiert sich damit auf 294.000 Quadratmeter. Dies ist ein Minus von 24 Prozent gegenüber dem Vorjahresresultat, liegt aber im Durchschnitt der vergangenen Jahre. Dass gleichzeitig mit fast 90 Verträgen eine deutlich überdurchschnittliche Anzahl an Abschlüssen registriert wurde, verdeutlicht, dass das Marktgeschehen zwar überaus lebhaft ist, tendenziell aber vor allem dem kleinteiligen Flächensegment eine deutlich größere Bedeutung als noch vor wenigen Jahren zukommt. So das Ergebnis einer Analyse des Immobilienberaters BNP Paribas Real Estate (BNPPRE).
„Nachdem zur Jahresmitte hinsichtlich des Flächenumsatzes noch eine leichte Eintrübung auf dem Berliner Markt für Lager– und Logistikflächen (inklusive Umland) erkennbar war, hat das Marktgeschehen im dritten Quartal wieder deutlich an Dynamik gewonnen. Einen gewichtigen Anteil an dieser Entwicklung hat allerdings auch ein einzelner Großabschluss: ECE hat mit der Anmietung von 54.000 Quadratmetern durch Ceva Logistics einen langfristigen Nutzer für das neue Logistikzentrum in Königs Wusterhausen gefunden“, sagt Christopher Raabe, Geschäftsführer und Head of Logistics & Industrial bei BNPPRE.
Trotz der Vermietung des mehr als 50.000 Quadratmeter großen ECE-Logistikzentrums dominieren die kleinteiligen Segmente die Verteilung des Flächenumsatzes nach Größenklassen. So entfällt fast die Hälfte des Gesamtergebnisses auf Verträge mit maximal 5.000 Quadratmetern, was eine neue Bestmarke für den Berliner Markt darstellt. Nicht zuletzt durch die gute Verfügbarkeit an modernen Flächen in Gewerbeparks im nahen Umland sei davon auszugehen, dass dieser Trend auch in den kommenden Quartalen anhält.
Nachdem in den vergangenen Jahren vor allem das nahe südliche Berliner Umland noch reichlich Platz für großflächige Gesuche bot, ist der Markt mittlerweile insgesamt spürbar enger geworden. Viele der spekulativ errichteten Flächen wurden inzwischen abvermietet und gleichzeitig gibt es immer weniger Grundstücke mit geeignetem Baurecht, sodass zukünftig die Vorlaufzeiten wieder deutlich länger werden dürften. Nicht zuletzt durch die TESLA-Ansiedlung in Grünheide ist zudem eine wachsende Nachfrage von Zulieferern und Logistikdienstleistern zu beobachten, sodass die Mieten, die im Neubau aktuell noch bei 4,00 Euro pro Quadratmeter bis 4,50 Euro pro Quadratmeter im südlichen Umland liegen, mittelfristig eine Aufwärtsbewegung vollziehen werden. Nach wie vor begehrt sind auch innerstädtische Logistikflächen, die jedoch kaum am Markt verfügbar sind. Durch den Angebotsengpass wird nahe der Stadtautobahnen eine Spitzenmiete von 7,20 Euro pro Quadratmeter und damit der Höchstwert unter den großen Logistikagglomerationen erreicht.
„Auch im letzten Quartal ist von einem sehr regen Marktgeschehen auszugehen. Dieses konzentriert sich allerdings weiterhin insbesondere auf die kleinteiligen Segmente wodurch sich die hohe Dynamik nicht zwingend im Flächenumsatz widerspiegeln wird. Sollte TESLA noch vor Jahresende die endgültige Baugenehmigung für seine Gigafabrik erhalten, ist für das Gesamtjahr nichtsdestotrotz ein im langjährigen Vergleich deutlich überdurchschnittliches Ergebnis möglich“, so Bastian Hafner, Head of Logistics & Industrial Advisory bei BNPPRE. (DFPA/JF1)
Quelle: Pressemitteilung BNPPRE
Das international tätige Immobilienberatungsunternehmen BNP Paribas Real Estate S.A.S. (BNPPRE) ist eine Tochtergesellschaft der französischen Großbank BNP Paribas.