Berliner Wohnungsmarkt: "Aufwärtstrend wird mittelfristig abflachen"
Kurzfristig ist am Berliner Wohnungsmarkt nicht mit einer Entspannung zu rechnen, langfristig dürfte der Aufwärtstrend jedoch abflachen. Die Rahmenbedingungen für Wohnimmobilieninvestments in Berlin bleiben jedoch angesichts der wirtschaftlichen und demografischen Perspektive der Bundeshauptstadt weiterhin positiv. Das sind einige Ergebnisse des Round-Tables zum Berliner Wohnimmobilienmarkt, an dem Karsten Jungk, Geschäftsführer und Partner des Beratungsunternehmens Wüest Partner Deutschland, und Carsten Sellschopf, Geschäftsführer (COO) für Berlin und Hamburg bei dem Wohnentwickler Instone Real Estate Development, teilnahmen.
Die hohe Wachstumsdynamik habe in den vergangenen Jahren zu einer entsprechend hohen Wohnungsnachfrage und einer deutlichen Verknappung des Angebots geführt. Im Jahr 2016 wurden zwar mit insgesamt 13.659 Einheiten rund 37 Prozent mehr Wohnungen fertiggestellt als im Jahr zuvor, doch um den Bedarf decken zu können, würden rund 20.000 neue Wohnungen pro Jahr benötigt. Die starke Diskrepanz zwischen Nachfrage und Angebot führte dazu, dass die Angebotsmieten seit 2011 um rund 37,6 Prozent auf 9,47 Euro pro Monat und Quadratmeter gestiegen sind. Der Durchschnitt der Kaufpreise (Median) liegt mittlerweile bei rund 2.900 Euro pro Quadratmeter und hat sich damit seit 2011 sogar um rund 69 Prozent erhöht.
Karsten Jungk, Geschäftsführer und Partner von Wüest Partner Deutschland, rechnet damit, dass sich das dynamische Wirtschafts- und Bevölkerungswachstum Berlins in den kommenden Jahren weiter fortsetzen wird: „Das Gros des Bevölkerungswachstums wird bis 2020 erfolgen. Im anschließenden Jahrzehnt wird die Berliner Bevölkerung deutlich moderater wachsen“, erläutert Jungk. „Besonders starke Zuwächse erwarten wir in den Randlagen. Vor allem in den nordöstlichen Bezirken Berlins wird die Einwohnerzahl überdurchschnittlich steigen. Wohnungen außerhalb des S-Bahnrings mit einer guten Verkehrsanbindung sind daher zukünftig stark gefragt.“
Carsten Sellschopf, Geschäftsführer (COO) für Berlin und Hamburg bei Instone Real Estate Development, stellt fest: „Aktuell sind sowohl eine hohe Nachfrage als auch ein steigendes Angebot an Wohnungen im ‚Berliner Speckgürtel‘ zu erkennen. Dies führt dazu, dass mittlere und untere Einkommensklassen in diese Regionen ausweichen.“ Generell dürfte der Aufwärtstrend nach seiner Einschätzung im Laufe der Zeit abflachen und sich langfristig weiter ausdifferenzieren. „Wir rechnen damit, dass sich zentrale Lagen weiterhin dynamisch entwickeln und die Preise dort weiter steigen. Berlin ist im Vergleich zu anderen Metropolen immer noch nicht am Preislimit angekommen, denn die Nachfrage nach guten Lagen und guter Qualität ist ungebrochen hoch. In den Randregionen sehen wir, dass die Preise deutlich langsamer steigen bzw. teilweise stagnieren“, so sein Fazit.
Quelle: Gemeinsame Pressemitteilung von IRE und Wüest & Partner
Instone Real Estate (IRE-Gruppe) ist ein Wohnentwickler, entstanden aus der Formart GmbH & Co. KG und der GRK-Holding GmbH. Jährlich planen, bauen und vermarkten die Unternehmen der IRE-Gruppe mehr als 1.000 Wohnungen für Eigennutzer, private Kapitalanleger und institutionelle Investoren. (mb1)
Wüest & Partner Deutschland wurde 2007 gegründet und verfügt über Standorte in Frankfurt am Main und Berlin. Das Unternehmen ist auf die Immobilienmarktanalyse sowie die strategische Beratung von Unternehmen, Investoren und vermögenden Privatkunden bei Transaktionen und Investments spezialisiert. (mb1)