Vager Vergleich: Aktienkurse entwickeln sich im Jahresverlauf ähnlich wie 2011
Martin W. Hüfner, Chefvolkswirt bei Assenagon, vergleicht die Kursentwicklung an der Börse in den Jahren 2011 und 2014 und kommt zu der Erkenntnis, dass sich in den ersten sieben Monaten beider Jahre eine ähnliche Seitwärts- und ab Ende Juli eine deutliche Abwärtsbewegung verzeichnen lässt. Doch dient der Vergleich für die Aussicht auf das verbleibende Börsenjahr?
Die wesentliche Ursache für den Kurseinbruch in der zweiten Jahreshälfte 2011 war - so die zusammenfassende Darstellung von Hüfner - die schwächelnde Konjunktur. Im Gegensatz zu 2014 habe damals allerdings eine weltweite Wachstumsschwäche vorgelegen. Weiterhin habe damals die Eurokrise eine Verunsicherung dargestellt. Zweifel an der Gemeinschaftswährung werden aktuell jedoch weniger laut und so sei auch 2014 keine mit 2011 vergleichbare Anlegerflucht aus dem Euroraum zu erwarten.
Die geopolitischen Spannungen in der Ukraine und dem Nahen und Fernen Osten 2014 sowie die Auseinandersetzungen mit Russland und die bereits bestehenden Sanktionen beeinträchtigen hingegen die aktuelle Stimmung an den Börsen in besonderem Maße. Und eine Eskalation in den Krisengebieten könnte für die internationalen Börsen gegebenenfalls weitere schwere Folgen haben. Besonders problematisch seien in diesem Jahr auch die Zinsängste ausgehend von dem geldpolitischen Kurswechsel in den USA sowie - in geringerem Maße - die Argentinienkrise.
Wie die Märkte auf den Verlauf dieser globalen Krisen und Unsicherheiten reagieren werden, kann auch Hüfner schwer einzuschätzen. Sicher erscheine in jedem Fall, dass die Entwicklung damals (2011) wie heute in Europa stärker ausgeprägt sei als in den USA – denn die US-Börsen und allen voran der Dow Jones konnten sich ähnlich wie 2011 im Jahresverlauf vergleichsweise stabil entwickeln. Grundsätzlich sei auch noch kein Ende des übergeordneten langfristigen Aufwärtstrends an den Aktienmärkten zu erkennen.
Quelle: Hüfners Wochenkommentar
Die Assenagon Asset Management S.A mit Sitz in Luxemburg und Zweigniederlassung in München wurde 2007 gegründet und verwaltet nach eigenen Angaben mit 60 Mitarbeitern Vermögenswerte von mehr als 10 Milliarden Euro.
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