Betriebliche Versorgungsleistungen haben Bindungswirkung
Durch das wirtschaftliche Umfeld wird die betriebliche Altersversorgung (bAV) nicht nur für Arbeitnehmer immer wichtiger. Auch Unternehmen dürfen ihr Potenzial als personalpolitisches Instrument nicht verkennen. Diese sowie weitere Erkenntnisse stellt die Studie „Betriebliche Altersversorgung aus Arbeitnehmersicht“ der Unternehmensberatung Willis Towers Watson dar.
„Gute bAV-Angebote müssen nicht nur die Merkmale berücksichtigen, die seitens der Arbeitgeber relevant sind, auch die Arbeitnehmersicht ist erfolgsentscheidend. Es muss an den richtigen Stellschrauben gedreht werden“, erläutert Dr. Thomas Jasper, Leader Retirement Western Europe von Willis Towers Watson. „Erst wenn Arbeitgeber es schaffen, den Mitarbeitern die betrieblichen Vorsorgeangebote verständlich und bedürfnisorientiert anzubieten, können diese die vorhandenen Modelle überhaupt zur Versorgung in Erwägung ziehen“, ergänzt er. So steckten derzeit viele Unternehmen erhebliches Engagement und auch finanzielle Mittel in die betrieblichen Vorsorgeleistungen – deren Erfolg könnte für die Unternehmen jedoch noch wesentlich größer sein.
Die Studie zeige: Unternehmen profitieren von der deutlichen Bindungswirkung der betrieblichen Altersversorgung. Die Hebelwirkung für die Gewinnung von Fachkräften sei damit nicht zu unterschätzen. Wichtig sei allerdings eine bedarfsgerechte Ausgestaltung der bAV-Angebote. So stimmen mehr als 45 Prozent der Befragungsteilnehmer der Aussage zu, dass die betriebliche Altersversorgung ein wichtiger Grund ist, warum ein Arbeitgeberwechsel unattraktiv erscheint. Und auch Arbeitgeber seien sich oft im Wettbewerb um Talente der Bedeutung von Versorgungsangeboten bewusst.
Voraussetzung zur Wahrnehmung der bAV-Angebote sei allerdings, dass Informationen klar strukturiert und verständlich aufbereitet sind. „Es besteht gerade in der Kommunikation der bAV Handlungsbedarf“, betont Dr. Stephan Wildner, Leiter des General Consulting im Geschäftsbereich Retirement von Willis Towers Watson. Er mahnt: „Die personalpolitische Wirkung der Pensionspläne kann sich nur durch gute Kommunikation entfalten. Die Wertschätzung der Mitarbeiter erfolgt oft über die Kommunikation der Vorteile und Leistungen“. So bewertet nur rund die Hälfte der Arbeitnehmer die zur bAV erhaltenen Informationen als nützlich. Zudem stimmt nur etwa ein Drittel zu, dass die Informationen rund um die betrieblichen Vorsorgeangebote verständlich sind.
Der Großteil der Arbeitnehmer erwartet einen aktiven Part des Arbeitgebers bei der Bereitstellung einer betrieblichen Altersversorgung. Die Bedürfnisse der Belegschaft müssen bei der Ausgestaltung der Angebote demnach in allen Facetten berücksichtigt werden. „Schauen Sie genau hin“, rät Jasper, „nur wenn Sie die Struktur der Belegschaft kennen, können Sie auch deren Bedürfnissen gerecht werden“. Demnach verdeutliche die Studie, dass Mitarbeiter in Führungspositionen oft nach anderen Modellen verlangen als die übrigen Gruppen innerhalb der Belegschaft. Und so unterschiedlich die Bedürfnisse sind, gelte für alle Modelle ein Kriterium: Als wichtiger Baustein der Grundversorgung müsse die bAV gegen Inflation gesichert sein.
Quelle: Pressemitteilung Willis Towers Watson
Willis Towers Watson bietet Advisory, Broking und Solutions. Das Unternehmen beschäftigt rund 39.000 Mitarbeiter in mehr als 120 Ländern. (mb1)