„BF.Quartalsbarometer“: Stimmung unter den deutschen Immobilienfinanzierern verschlechtert sich
Die Stimmung unter den deutschen Immobilienfinanzierern trübt sich ein: Das „BF.Quartalsbarometer“ des Beraters für gewerbliche Immobilienfinanzierung BF direkt sinkt im dritten Quartal 2017 von 0,49 auf 0,02 Zähler. Ein positiver Barometerwert steht für eine hohe Finanzierungsbereitschaft der Banken und eine gute Versorgung der Immobilienwirtschaft mit Krediten. Ein negativer Barometerwert bedeutet das Gegenteil. Liegt der Barometerwert – wie aktuell – nahe Null, zeugt dies von einem ausgeglichenen Markt.
Ein Trend in diesem Quartal: Der Anteil der Befragten, der deutsche institutionelle Investoren wie Versicherungen und Versorgungswerke als alternative Fremdkapitalgeber wahrnimmt, ist um 11,1 Prozentpunkte auf 36,7 Prozent gestiegen. „Aufgrund des Anlagedrucks suchen Institutionelle neue Nischen und treten nun vermehrt als Finanzierer auf. Das erhöht die ohnehin hohe Wettbewerbsintensität“, erläutert Francesco Fedele, CEO von BF direkt.
Der Wettbewerbsdruck zeige sich auch bei der Frage nach den Schwerpunkten bei der Kreditvergabe. So erreicht der Anteil der Institute, welche die Pflege von Kundenbeziehungen als den wichtigsten Aspekt bei der Kreditvergabe angeben, mit 21,8 Prozent den höchsten Wert seit Durchführung der Befragungen.
Ein weiteres Kernergebnis: Die Margen steigen bei Projektenwicklungsfinanzierungen auf 199 Basispunkte (plus 14 Basispunkte). Gleichzeitig steigt der Loan-to-Cost (LTC) in dem Segment durchschnittlich auf 73,8 Prozent (plus 0,6 Prozentpunkte). „Die Relation von seit mehreren Quartalen ansteigenden LTCs und ansteigenden Margen bei Projektentwicklungen zeigt, dass der Markt funktioniert. Höheren Beleihungsausläufen stehen bei den Banken höhere Erträge beziehungsweise ein höherer Risikopuffer gegenüber. Anzeichen einer möglichen Blase sind hier nicht erkennbar. Es gibt kein Überangebot auf der Finanzierungsseite“, kommentiert Manuel Köppel, CFO der BF direkt. Bei der Bestandsfinanzierung sind die Margen ebenfalls gestiegen (von 131 auf 136 Basispunkte), die LTVs (Loan-to-Values) sind mit 71,5 Prozent nahezu konstant (plus 0,2 Prozentpunkte).
Bei der Finanzierung von Projektentwicklungen rückten vermehrt die Nischen in den Fokus. Der Anteil der Befragten, die Mikroapartments/Studentenwohnen finanzieren, ist auf den Rekordwert von 57,6 Prozent gestiegen (plus 3,9 Prozentpunkte). Damit ist der Anteil für diese Nischennutzungsart genauso hoch wie der Anteil an Bauträgerfinanzierungen von Wohnimmobilien (57,6 Prozent). Ebenso verzeichnen Sozialimmobilien wie Pflegeheime und Krankenhäuser einen Anstieg um 4,1 Prozentpunkte auf 33,3 Prozent.
Bei der Finanzierung von Bestandsimmobilien gebe es keine großen Veränderungen. Jeweils rund 92 Prozent finanzieren Büro- und Wohnimmobilien. Die größte Veränderung bei den drei größten Assetklassen gab es bei der Nutzungsart Shoppingcenter/ Einzelhandelsimmobilien. Finanzierten im zweiten Quartal 2017 noch rund 84 Prozent Objekte dieser Nutzungsart, waren es im dritten Quartal 2017 rund 79 Prozent.
Das „BF.Quartalsbarometer“, das durch Bulwiengesa erarbeitet wurde, wird vierteljährlich veröffentlicht.
Quelle: Pressemitteilung BF direkt
Die BF direkt AG ist ein Spezialist für die Finanzierung wohnwirtschaftlicher und gewerblicher Immobilienprojekte. Der Unternehmenssitz befindet sich in Stuttgart. (mb1)