BFW Nordrhein-Westfalen: Der Bedarf von 400.000 neuen Wohnungen bis 2020 bleibt
Der Bundesverband Freier Immobilien- und Wohnungsunternehmen (BFW) Nordrhein-Westfalen betrachtet die am 20. März veröffentlichten Zahlen des statistischen Landesamtes IT.NRW zu den Baugenehmigungen 2016 als durchaus positiv, warnt jedoch vor Missinterpretationen. Der Bedarf bleibe hoch.
„19,3 Prozent mehr Baugenehmigungen in NRW ist eine erfreuliche Nachricht. Diese Zahl bedeutet jedoch leider nicht, dass eine Entspannung auf den Märkten erkennbar ist. In eine genehmigte Wohnung kann noch niemand einziehen“, kommentiert BFW-Landesvorsitzender Martin Dornieden die Veröffentlichung. „Für den Wohnungsmarkt haben Baugenehmigungszahlen eine eher geringe Aussagekraft“, bemerkt Rechtsanwältin Elisabeth Gendziorra, Geschäftsführerin des BFW NRW. „Fragen wie ‚wird am richtigen Ort gebaut‘ oder ‚wann kommen die Wohnungen auf dem Markt‘ werden dabei nicht beantwortet. Hinzu kommt, dass Baugenehmigungen für Wohnungen in neu errichteten Wohngebäuden mit 13 Prozent moderater gestiegen sind als Genehmigungen für Maßnahmen an bestehenden Gebäuden (52,9 Prozent)“, so Gendziorra weiter.
Für eine tatsächliche Betrachtung der Situation seien die Baufertigstellungszahlen deutlich aussagekräftiger, denn nicht alle genehmigten Wohnungen werden tatsächlich auch gebaut. Ein wichtiger Faktor für den Anstieg in 2016 sei ein Vorzieheffekt, bedingt durch die Novellierung der Landesbauordnung. Durch ein Mehr an Anforderungen, insbesondere im Bereich der Barrierefreiheit, sei mit einem Kostenanstieg zu rechnen. Da das Datum des Bauantrages gilt, hätten zahlreiche Unternehmen den Antrag bereits gestellt, obwohl der Baubeginn oftmals noch offen ist.
„Das Niveau der Baugenehmigungszahlen wird in 2017 nicht zu halten sein, wenn sich die politischen Rahmenbedingungen nicht verbessern“, so Dornieden. Entwickeln, Bauen und Erhalten von Immobilien müsse schneller, einfacher und investitionsfreundlicher werden. Nur so könne der Bedarf von 400.000 neuen Wohnungen bis 2020 in NRW gedeckt werden.
Quelle: Pressemitteilung BFW
Dem BFW Bundesverband Freier Immobilien- und Wohnungsunternehmen als Spitzenverband der unternehmerischen Wohnungs- und Immobilienwirtschaft gehören derzeit rund 1.600 Mitglieder und verbundene Unternehmen an. Die Mitgliedsunternehmen verwalten einen Wohnungsbestand von über 3,1 Millionen Wohnungen, in denen annähernd 7,2 Millionen Menschen leben. (mb1)