Blackrock-Umfrage: Nachhaltiges Investieren nimmt Fahrt auf
Die Gesundheits- und die Wirtschaftskrise in diesem Jahr haben der Nachfrage der Anleger und den Aussichten für Nachhaltigkeitsanlagen keinen Dämpfer versetzt. Zu diesem Ergebnis kommt eine globale Kundenumfrage des Vermögensverwalters Blackrock zu nachhaltigem Investieren. Vielmehr planen die befragten Anleger, ihr in nachhaltige Anlagen investiertes Vermögen in den nächsten fünf Jahren zu verdoppeln. 20 Prozent erklärten, die Pandemie würde ihre diesbezüglichen Pläne sogar beschleunigen.
„Nachhaltigkeit etabliert sich bei den Anlegern. Insbesondere unseren europäischen Kunden kommt hier eine Vorreiterrolle zu. Aber auch weltweit sehen wir einen Übergang zu nachhaltigem Investieren. Die sich ändernden Kundenpräferenzen haben dazu geführt, dass Nachhaltigkeit als Anlagethema auch hierzulande auf breite Akzeptanz stößt“, sagt Dirk Schmitz, Länderchef von Blackrock in Deutschland, Österreich und Osteuropa. An der Umfrage beteiligten sich 425 institutionelle Anleger aus 27 Ländern, darunter betriebliche und staatliche Pensionskassen, Vermögensverwalter, Schenkungen, Stiftungen und Wealth Manager. Zusammen repräsentieren sie ein verwaltetes Vermögen von fast 25 Billionen US-Dollar.
Die Entwicklung in diesem Jahr sei offenbar der Beginn einer nachhaltigen Verschiebung für mindestens die nächsten fünf Jahre. So planen die Umfrageteilnehmer, ihr in Anlagelösungen mit dem Schwerpunkt Umwelt, Soziales und Unternehmensführung (ESG) investiertes Vermögen bis 2025 zu verdoppeln. Besonders stark sei der Trend zu nachhaltigem Investieren in Europa. Aber auch in Amerika sowie in Asien nehme er an Fahrt auf. Die Mehrheit der Befragten ist überzeugt, dass Nachhaltigkeit für ihre Anlageprozesse und -Ergebnisse von grundlegender Bedeutung ist. Um ESG-Risiken in ihren Portfolios zu berücksichtigen, nutzen bereits 75 Prozent integrierte Anlagestrategien oder ziehen dies in Betracht. Am weitesten verbreitet sind bei den Befragten Anlagestrategien, bei denen ESG-Faktoren integriert werden. Aber auch gezieltere nachhaltige Anlageansätze stehen hoch im Kurs: Von den Befragten aus Europa nutzen 56 Prozent thematische und 52 Prozent wirkungsbezogene („Impact“) Strategien.
Für die weltweit unterschiedlich starke Nachfrage nach Nachhaltigkeitsanlagen gebe es diverse Gründe. Dazu gehören die regional verschiedenen regulatorischen Rahmenbedingungen, die unterschiedliche Wahrnehmung in der Öffentlichkeit, die uneinheitliche Aufsicht durch Vorstand und Management und die divergierende Einschätzung möglicher Ertragsvorteile. In Europa gaben 51 Prozent der Befragten als Hauptgrund für die Umschichtung in Nachhaltigkeitsstrategien an, dass „es richtig sei“, dies zu tun. Unabhängig von der Region bereiten einer überwältigenden Mehrheit der Befragten klimabezogene Risiken Sorgen: 88 Prozent von ihnen nannten sie als das Risiko, dem sie mit Blick auf ihr Portfolio am meisten Beachtung schenken. Daran dürfte sich den Befragten zufolge auch künftig nichts ändern. Eine wachsende Zahl von ihnen (58 Prozent) gab jedoch an, dass soziale Themen wie Diversität und Inklusion sowie faire Arbeitspraktiken in den nächsten drei bis fünf Jahren am stärksten an Bedeutung gewinnen dürften.
Über die Hälfte (53 Prozent) der weltweit Befragten nannten „schlechte Qualität oder Verfügbarkeit von ESG-Daten und -Analysen“ als das größte Hindernis für nachhaltiges Investieren. Kein anderes identifiziertes Hemmnis reichte an diesen Prozentsatz heran. (DFPA/mb1)
Quelle: Pressemitteilung Blackrock
Der Vermögensverwalter Blackrock ist ein weltweit führender Anbieter im Investmentmanagement, im Risikomanagement und in der Beratung von institutionellen Anlegern. Das Produktportfolio umfasst unter anderem Spezialfonds, Publikumsfonds und börsengehandelte Indexfonds („iShares“). Das Unternehmen mit Sitz in New York beschäftigt rund 15.000 Mitarbeiter in mehr als 30 Ländern.