Blockchain: 73 Prozent der Banken bemängeln Rechtssicherheit
Die Zukunftstechnologie Blockchain soll digitale Vertragsschlüsse und mobiles Bezahlen für Verbraucher einfach und sicher machen. Drei von vier Banken kritisieren jedoch Mängel bei der Rechtssicherheit. Die Institute fürchten Betrugsmöglichkeiten im großen Stil. Insgesamt 65 Prozent warnen ausdrücklich vor Regelungslücken, wenn digitale Verträge beispielsweise über verschiedene Ländergrenzen hinweg abgeschlossen werden. Das sind Ergebnisse der Studie „Blockchain: Evolution oder Revolution?" des IT-Dienstleisters CSC in Deutschland.
Insgesamt 73 Prozent der Banken mahnen zur Vorsicht, wenn es darum geht, Kunden mit Hilfe von Blockchain digitale Verträge abschließen zu lassen. Mehr als die Hälfte zweifelt daran, dass sich die neue Technologie für Verträge über Geschäfte des täglichen Lebens hinaus eignet - etwa für die Altersvorsorge oder bei Grundstücksverkäufen. Wichtiger Grund: Vertragsinhalte werden bei der Blockchain direkt von den Parteien in einem so genannten „Smart Contract“ digitalisiert. Klassische Begleiter solcher Geschäfte wie Bankberater oder Juristen bleiben in diesem Prozess außen vor.
Bei der Blockchain-Technologie sollten die Banken sorgfältig darauf achten, Risiken abzusichern. Diese liegen beispielsweise in Blockchain-gestützten Smart Contracts. Wenn eine Partei etwa unlautere Vertragsbedingungen einbaut oder die automatische Zahlungsabwicklung unberechtigt auslöst gelte es, Betrugsversuchen einen Riegel vorzuschieben. „Der Smart Contract prüft nicht, ob die Vertragsbedingungen der Rechtsordnung entsprechen“, sagt Claus Schünemann, Vorsitzender der Geschäftsführung von CSC in Deutschland. „Sobald das System die eingestellten Bedingungen für eine Zahlung als erfüllt ansieht wird das Geld automatisch überwiesen“, Claus Schünemann die Bedrohungslage zusammen. „In der Praxis lassen sich derartige Risiken jedoch sehr wirksam durch professionelle Governance-Regeln wie eine prinzipielle juristische Prüfung und andere erprobte Sicherheitsmaßnahmen absichern“, erläutert Claus Schünemann. CSC steht Banken in diesem Prozess mit umfassender Beratungs- und Technologieexpertise bei der Einführung von Blockchain-basierten Systemen zur Seite.
Experten raten Verbrauchern derzeit, nur einfach abzuwickelnde Verträge über die Blockchain abzuschließen. So werde empfohlen, sich beispielsweise über eine App bestätigen zu lassen, dass beim PKW-Kauf die Fahrzeugpapiere für ein gebrauchtes Auto erhalten wurden. Erst dann dürfe eine vereinbarte Zahlung geleistet werden. Insgesamt 52 Prozent der Banken erwarten spätestens in zwei Jahren marktreife Blockchain-basierte Angebote für Endverbraucher. Fast ein Viertel der Bankmanager kann sich sogar vorstellen, bereits 2017 einen Durchbruch zu erzielen. Nur zwölf Prozent der Institute gehen davon aus, dass Blockchain keine praktischen Anwendungen liefert.
CSC hat für die Studie „Blockchain: Evolution oder Revolution?“ im Februar 2017 insgesamt 100 Fach- und Führungskräfte deutscher Banken über ein Marktforschungsinstitut befragt.
Quelle: Pressemitteilung CSC
CSC ist ein globaler IT-Dienstleister. Das 1959 gegründete Unternehmen hat neben seinem Hauptsitz in Falls Church, Virginia, USA drei weitere große Niederlassungen in Australien, Asien und Europa. In der Region Central & Eastern Europe bietet CSC seinen Kunden in Deutschland, Schweiz, Österreich sowie Eastern Europe und Italien Best-of-Class-Lösungen und -Services. (mb1)