Bluebay: "Die Gewissheit weicht der Unsicherheit"

Die Wirtschaft in den Vereinigten Staaten zeigt sich nach wie vor robust. Die US-Zinsen könnten daher über einen längeren Zeitraum auf einem erhöhten Niveau bleiben, schreibt Mark Dowding, Chief Investment Officer beim Asset Manager Bluebay, in seinem aktuellen Marktkommentar. Die Unsicherheiten nehmen wieder zu.

Laut Dowding deuten die auf einen robusten Arbeitsmarktbericht folgenden starken US-Einzelhandelsumsätze darauf hin, dass die US-Wirtschaft trotz der geldpolitischen Straffung in den vergangenen elf Monaten an Schwung gewinnt und nicht verliert. Diese Entwicklung könnte teilweise auf eine Kombination aus mildem Wetter, der Wiedereröffnung Chinas, einem starken Arbeitsmarkt und der jüngsten Lockerung der finanziellen Bedingungen zurückzuführen sein. Die Zinssätze sind jedoch im vergangenen Jahr um 450 Basispunkte gestiegen. Und da Geldpolitik erst mit Verzögerung wirke, könnte sich die Konjunktur in den kommenden Monaten abschwächen.

Die Realzinsen befinden sich nach wie vor im negativen Bereich: Der Leitzins liegt immer noch ein Prozent unter der aktuellen Kerninflation. Relevant ist auch, dass die US-Hypothekenschuldner dank der Konditionen auf dem Hypothekenmarkt weitgehend von höheren Zinsen in den USA abgekoppelt sind.

Vor diesem Hintergrund argumentieren einige Beobachter, dass der Höchststand der US-Zinsen möglicherweise höher sein muss als bisher angenommen. Da die Hoffnungen auf eine „sanfte Landung“ der Wirtschaft im Januar den Aussichten auf eine „Nicht-Landung“ gewichen sind, sei ein Leitzins von sechs Prozent ein plausibles Szenario – „wenn auch nicht unsere zentrale Erwartung“, so Dowding.

Darüber hinaus gehen die Marktteilnehmer von keinen Zinssenkungen mehr im Jahr 2023 aus, sondern rechnen erst 2024 damit, da sie die Situation entsprechend der Fed-Sichtweise neu bewerten. Allerdings seien aktuell Zinssenkungen von bis zu 150 Basispunkten ab dem Höchststand der Zinssätze bis Ende 2024 eingepreist. An den Märkten ist laut Dowding der Glaube tief verwurzelt, dass die Inflation irgendwann wieder auf zwei Prozent sinken wird und die Zinssätze daher auf das Niveau des vergangenen Jahrzehnts zurückkehren.

„Wir sind jedoch der Meinung, dass das weiterhin zur Debatte steht. Die Inflation könnte für einen längeren Zeitraum auf einem höheren Niveau verharren, da sich die strukturellen Faktoren, die in den letzten 20 Jahren die Disinflation angetrieben haben, im Zuge der Pandemie umkehren. In diesem Fall würden wir uns fragen, ob die Bewertungen von Risikoaktiva angesichts eines wesentlich höheren langfristigen Abzinsungssatzes für künftige Cashflows aufrechterhalten werden können. Dies wird die Zeit zeigen.

Klar scheint jedoch: Ein Teil der ‚Gewissheit‘, dass die Inflationssorgen vorbei seien und die Geldpolitik keinen Grund zur Sorge mehr darstellt, wird angesichts der neuen Wirtschaftsdaten durch zunehmende Unsicherheit ersetzt“, so Dowding abschließend. (DFPA/JF1)

Bluebay Asset Management LLP ist Spezialist für Fixed-Income-Management. Das Unternehmen mit Sitz in London verwaltet per Ende Dezember 2021 mehr als 128 Milliarden US-Dollar für institutionelle Anleger und Finanzinstitute. Bluebay hat Niederlassungen in Großbritannien, der Schweiz, Deutschland, Luxemburg, den USA, Japan und Australien. Bluebay Asset Management befindet sich zu 100 Prozent im Besitz der Royal Bank of Canada und ist Teil von RBC Global Asset Management.

www.bluebay.com

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