BNPPRE-Analyse: Retailmarkt Europa überzeugt mit starker Performance
Auf dem europäischen Retailmarkt wurde bereits in den ersten neun Monaten des Jahres 2015 ein wesentlich höheres Investitionsvolumen als im vergleichbaren Vorjahreszeitraum verzeichnet. Das Plus von 30,8 Prozent spricht für das große Anlageinteresse an Einzelhandelsimmobilien in den sechs größten Märkten (Großbritannien, Deutschland, Frankreich, Spanien, Polen und Italien), so eine Analyse des Immobiliendienstleister BNP Paribas Real Estate (BNPPRE). Demnach dürfte das Transaktionsvolumen zum Jahresende den Spitzenwert von 2007 übertreffen. Zudem sei eine Stabilisierung der Spitzenmieten in den drei wichtigsten europäischen Märkten (Deutschland, Polen und Großbritannien) zu verzeichnen.
In Deutschland wird mit einem Investitionsvolumen von 14 Milliarden Euro in den ersten drei Quartalen (17 Milliarden Euro in der rollierenden Jahresbetrachtung) ein Rekordjahr erwartet. Infolgedessen wird die Bundesrepublik zum Jahresende voraussichtlich den bisherigen Spitzenreiter Großbritannien (11,6 Milliarden Euro in der ersten neun Monaten) auf den zweiten Platz verdrängen. Spanien und Polen profitieren ebenfalls vom allgemeinen Aufwärtstrend, und das Investitionsvolumen in Spanien hat sogar wieder Vorkrisenniveau erreicht.
In den drei europäischen Kernmärkten für Retail-Immobilien Deutschland, Polen und Großbritannien entwickeln sich die Mieten nach Jahren mit deutlichen Zuwächsen stabil, so die BNPPRE-Analyse. In einigen wichtigen deutschen Städten sowie in Großbritannien seien die Spitzenmieten sogar leicht gefallen – außer in London aufgrund der angespannten Wettbewerbssituation. Eine weitere Ausnahme könnte unter Umständen Polen sein, wo sich in den Innenstadtlagen der wichtigsten Städte aufgrund einer wachsenden Nachfrage durch Einzelhändler ebenfalls eine Steigerung der Höchstmieten abzeichnet.
Infolge der wirtschaftlichen Erholung in der Eurozone seit Anfang des Jahres dürfte der Zuwachs des Brutto-Inland-Produkts (BIP) zum Jahresende bei 1,6 Prozent liegen. Für 2016 deuten die Prognosen aufgrund der weltweiten Wirtschaftsentwicklung, und hier insbesondere der abgeschwächten Konjunktur in China und einigen Schwellenländern, auf ein ähnliches Niveau der Zuwachsraten hin (1,5 Prozent). In Frankreich sollte das BIP, angetrieben vor allem von steigenden Konsumausgaben (plus 1,8 Prozent), zum Jahresende 2015 ein Plus von 1,1 Prozent verzeichnen. Der Einzelhandelsumsatz wird voraussichtlich insgesamt eine Summe von 450 Milliarden Euro erreichen (ohne Kraftfahrzeuge und Motorräder).
Quelle: Pressemitteilung BNPPRE
Das international tätige Immobilienberatungsunternehmen BNP Paribas Real Estate S.A.S. ist eine Tochtergesellschaft der französischen Großbank BNP Paribas. Das Unternehmen beschäftigt 3.800 Mitarbeiter und verwaltet ein Immobilienvermögen in Höhe von nahezu 20,3 Milliarden Euro. (JF1)