"Bonitätsstarke Anleihen sollten bevorzugt werden"
Das Jahr 2022 war das schlechteste Jahr in der Geschichte der Gesamtrendite von Investment Grade Anleihen (IG) im Euro-Raum, so dass 2023 auf einem attraktiveren Niveau beginnen kann. Daher setzt Elisa Belgacem, Anleihe-Strategieberaterin beim Vermögensverwalter Generali Investments, erneut auf Investment Grade.
„Die Bewertungskennzahlen des Kredituniversums zeigen derzeit, dass der europäische IG Bereich im Vergleich zu US IG sowie EU und US High Yield (HY) am günstigsten ist. Da auch die Zinssätze stabiler sein dürften, wird die laufende Verzinsung des IG Bereichs in Verbindung mit den historisch extrem niedrigen Ausfällen zu solideren Kapitalflüssen beitragen. In HY wird das Szenario wahrscheinlich herausfordernder sein. Das Angebot war im Jahr 2022 nahezu inexistent, was die HY-Unternehmen zwingt, im nächsten Jahr in einem schwierigen Marktumfeld mehr Emissionen zu begeben“, so Belgacem.
Bei High Yield sei weiterhin Vorsicht angebracht, da sich das schlechte wirtschaftliche Umfeld nicht in den Bewertungen widerspiegeln würde und Generali Investments eine deutliche Verschlechterung der Fundamentaldaten im Jahr 2023 erwartet. Sowohl Zahlungsausfälle als auch Herabstufungen werden nach Einschätzung der Anleihe-Expertin tendenziell zunehmen, insbesondere bei kleineren und zyklischeren Unternehmen.
„Um zusätzliche Renditen zu erzielen, setzen wir bei IG auf eine lange Duration und das Nachrangigkeitsrisiko dem Kreditrisiko vorzuziehen, außer im Immobiliensektor“, so Belgacem. (DFPA/TH1)
Generali Investments ist Teil des Versicherungskonzerns Generali-Gruppe, die 1831 in Triest als Assicurazioni Generali Austro-Italiche gegründet wurde. Generali Investments ist ein Vermögensverwalter mit Assets under Management von rund 514,7 Milliarden Euro. (Stand: 30. Juni 2022)