Brisante Finanzierungslücke: Climate-Tech-Investitionen gehen zweites Jahr in Folge zurück
Die „State of Climate Tech 2023“-Studie der Wirtschaftsprüfer von PricewaterhouseCoopers (PwC) zeigt, dass die Investitionen in Technologien, um den Klimawandel zu bekämpfen und seine Folgen zu bewältigen, auf ein Fünfjahrestief fallen.
Die Finanzierung von Startups im Bereich der Klimatechnologie durch privates Marktkapital und Zuschüsse ist im Vergleich zum Vorjahr um 40,5 % geschrumpft. Um die aktuelle Situation präzise zu beurteilen, haben die PwC-Experten ihre Analyse im Vergleich zum Vorjahr ausgeweitet und über 32.000 Transaktionen ausgewertet, an denen mehr als 8.000 Klima-Startups beteiligt waren. „Technologien und Lösungen zu fördern, die uns beim Umgang mit den Folgen der Klimakrise helfen, ist wichtiger denn je“, sagt Gunther Dütsch, Partner im Bereich Nachhaltigkeitsberatung bei PwC Deutschland, „dafür braucht es jetzt an den richtigen Stellen das erforderliche Kapital.“
Bereits die vergangenen Ausgaben der „State of Climate Tech“-Studie haben gezeigt, dass die Investitionen nicht dort ankommen, wo sie für die Dekarbonisierung den größten Einfluss entwickeln könnten. Es gibt jedoch auch einen positiven Trend: In diesem Jahr haben Investoren mehr Mittel für Startups bereitgestellt, die auf die Dekarbonisierung von Industrieunternehmen abzielen. Während die Investoren zwischen dem ersten Quartal 2013 und dem dritten Quartal 2022 nur knapp acht Prozent der Startup-Finanzierung in den Industriesektor leiteten, investierten sie zwischen dem vierten Quartal 2022 und dem dritten Quartal 2023 14 Prozent in diesen Bereich.
Trotz des rückläufigen Investitionsvolumens und den Einbrüchen in der Frühphasenfinanzierung sagen viele der befragten Investoren, dass der Markt weiterhin großes Potenzial birgt. Der Innovationsbedarf im Bereich der Klimatechnologien, insbesondere in emissionsintensiven Sektoren, macht die Finanzierung von Startups unerlässlich, so die Analysten. Wenn die Technologien wirklich wirken sollen, sind aber weitaus mehr Mittel erforderlich, als derzeit in diesen Sektor fließen: „Es braucht nicht nur Risikokapital, sondern auch Wachstumskapital, damit Startups schnell expandieren und Klimatechnologielösungen in großem Maßstab einsetzen können,“ so Dütsch. (DFPA/abg)
PricewaterhouseCoopers International Limited (PwC) ist ein weltweites Netzwerk rechtlich selbstständiger und unabhängiger Unternehmen in den Bereichen Wirtschaftsprüfung, Steuerberatung und Unternehmens- beziehungsweise Managementberatung.