Büro- und Investmentmärkte Deutschland: "Positiver Ausblick ohne Euphorie"
Die deutschen Bürovermietungs- und Investmentmärkte zeigen sich unverändert in einer sehr guten Verfassung. Besonders positiv sind die Vorhersagen für den Leerstandsabbau in Frankfurt und die Mietentwicklung in Berlin. Für das kommende Jahr sehen die Prognostiker in der aktuellen Herbstumfrage der Gesellschaft für Immobilienwirtschaftliche Forschung (Gif) und des Center for Real Estate Studies (CRES) eine abnehmende Dynamik. Insbesondere die Spitzenrenditen werden laut der „Gif/CRES Consensus-Büromarktprognose II/2018“ stabil bleiben. Daran ändern auch die positiven Prognosen für die Büromietmärkte in den Top-5-Standorten nichts: Die Leerstandsraten werden weiter sinken, die Spitzenmieten steigen. Unter dem Strich steigen damit auch die Kapitalwerte.
Die Büro-Anfangsrendite liegt im Herbst in Düsseldorf bei 3,5 Prozent, in allen anderen Top-Standorten darunter. Eine Mehrheit der befragten Researcher sieht die Spitzenrendite in Berlin inzwischen knapp unterhalb von drei Prozent. Das stellt eine leichte Korrektur der Prognosen aus dem Frühjahr dar, als ein Unterschreiten dieser Marke noch als unwahrscheinlich galt.
Die Leerstandsraten werden weiter fallen, vor allem in Frankfurt. Nach wie vor ist die Ausgangslage, von der die Vorhersagen ausgehen, in den Top-5-Standorten sehr unterschiedlich. Düsseldorf und Frankfurt liegen bei 7,5 Prozent beziehungsweise 9,0 Prozent Leerstand, während die Büromärkte in Berlin und München stark angespannt bleiben: die Leerstandsraten von unter 3,0 Prozent bedeuten praktisch Vollvermietung, vor allem in den zentralen Lagen. Trotzdem wird auch hier ein weiteres Absinken dieser Kennziffer bis 2019 erwartet, in beiden Städten um rund 0,5 Prozentpunkte. In Berlin soll sich dieses Absinken schon bis Ende 2018 vollziehen, so dass dann eine Leerstandsrate unter 2,0 Prozent eintritt, die im Folgejahr allerdings nicht noch weiter absinkt.
Im Bereich der Spitzenmieten übertrifft Berlin die Vorhersagen aus dem Frühjahr: zum Jahresende wird die Spitzenmiete bei rund 33 Euro pro Quadratmeter liegen, rund zehn Prozent höher als zwölf Monate zuvor. Damit ist schon der Wert erreicht, der ursprünglich für Ende 2019 erwartet wurde. Wie es nun weitergeht, darüber gehen die Meinungen der Researcher auseinander: Steigerungen von 4,0 Prozent bis 8,0 Prozent werden für 2019 erwartet. Auch in den anderen Metropolen sind die Aussichten positiv, jedoch nicht so euphorisch. Die prognostizierten Anstiege liegen hier zwischen 2,5 Prozent (Düsseldorf) und 4,0 Prozent (Hamburg). Frankfurt und München liegen bei 3,0 Prozent.
Als Fazit lässt sich festhalten: „Die professionellen Marktbeobachter, die an der Consensus Büromarkt-Umfrage mit ihren Prognosen beteiligt sind, erwarten bis Ende 2019 weiterhin eine positive Entwicklung auf allen deutschen Büromärkten. Der Markt mit der besten Mietpreisperspektive bleibt unverändert die Bundeshauptstadt Berlin. Zugleich verdichten sich die Hinweise auf ein Ende der Renditekompression im Jahr 2019.“
Quelle: Pressemitteilung Gif
Die Gesellschaft für Immobilienwirtschaftliche Forschung e.V. wurde 1993 von 27 Mitgliedern gegründet. Sie hat sich die Förderung immobilienwirtschaftlicher interdisziplinärer Forschung und Lehre sowie die Darstellung der Bedeutung der Immobilienwissenschaft in der Öffentlichkeit zum Ziel gesetzt. (TH1)