Büroimmobilien: Yield-Compression dürfte sich teilweise noch fortsetzen
Die moderate konjunkturelle Erholung in Europa erweist sich trotz vereinzelter Schocks als widerstandsfähig. Dies ergibt eine Analyse von BNP Paribas Real Estate.
Im Jahr 2017 stehen vor allem folgende ökonomische Entwicklungen im Fokus. Es sei mit einem erheblichen Anstieg der Inflation zu rechnen: auf rund 2,5 Prozent in den USA, auf über drei Prozent in Großbritannien (unter anderem aufgrund der Währungsentwicklung) und auf etwa 1,5 Prozent in der Eurozone. Dies lasse auf Mietsteigerungen schließen - eine Entwicklung, die auch in den kommenden Jahren anhalten sollte. Ferner werde sich die Notenbankpolitik weiterhin positiv auf die konjunkturelle Entwicklung auswirken. Sowohl in der Eurozone als auch in Großbritannien sei auch 2017 von einer weitestgehend stabilen Zinsentwicklung auszugehen. Außerdem sei zu erwarten, dass die Renditen für Staatsanleihen trotz des spürbaren Anstiegs in den vergangenen Monaten 2017 weiter auf einem insgesamt niedrigen Niveau verharren werden.
„Der Kursanstieg einer Reihe von europäischen Staatsanleihe-Renditen resultiert aus der erwarteten Steigerung der Inflation sowie dem konjunkturellen Aufschwung. Die realen, inflationsbereinigten Renditen für Staatsanleihen entwickeln sich demzufolge eher stabil und in manchen Ländern sogar rückläufig. Dies bestätigt unsere Meinung, dass die Spitzenrenditen im Bürosegment in den europäischen Top-Städten trotz aktueller Rekordtiefs 2017 aller Voraussicht nach nicht steigen werden. Vielmehr gehen wir davon aus, dass es in einigen Städten zu einem weiteren leichten Renditerückgang kommen wird, insbesondere in Kontinentaleuropa”, erläutert Samuel Duah, Head of Real Estate Economics bei BNP Paribas Real Estate. „Neben einer verhältnismäßig robusten Verfassung der meisten Mietmärkte sind in vielen europäischen Städten auch steigende Total Returns absehbar, bedingt durch eine positive Entwicklung der Kapitalwerte”, ergänzt Richard Malle, Global Head of Research bei BNP Paribas Real Estate.
Für Büroimmobilien in London erwartet das Unternehmen aufgrund rückläufiger Kapitalwerte negative Total Returns im Jahr 2017 (rund minus fünf Prozent). In Spanien werde dank einer positiven Entwicklung der Fundamentaldaten erneut von einem zweistelligen Gesamtertrag ausgegangen (13 Prozent in Madrid und elf Prozent in Barcelona). Aufgrund der rückläufigen Renditen und steigenden Mieten werden sich die Total Returns in den meisten deutschen Städten aller Voraussicht nach stabil entwickeln, allen voran in Berlin (zwölf Prozent). Auch im Großraum Paris wird von einer stabilen Entwicklung ausgegangen, insbesondere in La Défense (zwölf Prozent), dort sei in den kommenden Jahren mit den höchsten Wachstumsraten zu rechnen.
Quelle: Pressemitteilung BNP Paribas Real Estate
Das international tätige Immobilienberatungsunternehmen BNP Paribas Real Estate S.A.S. ist eine Tochtergesellschaft der französischen Großbank BNP Paribas. Das Unternehmen beschäftigt rund 3.800 Mitarbeiter. (mb1)