Büromarkt-Studie: Sekundärlagen besonders krisenfest
Die Büromärkte abseits der A-Städte sind langfristig oft krisenfester und weisen eine geringe Gefahr für Marktverwerfungen in wirtschaftlichen Schwächephasen auf. Zu diesem Ergebnis kommt die Studie „Fragile Zeiten, robuste Lagen“ des Vermögensverwalters BNP Paribas Real Estate Investment Management (BNP Paribas REIM) Germany in Kooperation mit dem Analyseunternehmen Bulwiengesa. Sie untersucht die Mietentwicklung von Büromärkten in verschiedenen Teillagen deutscher Städte hinsichtlich ihrer Krisen-Widerstandsfähigkeit über die vergangenen 30 Jahre. Insgesamt analysierte das Research-Team von BNP Paribas REIM dafür 66 deutsche Städte mit 198 Stadt-Teillage-Kombinationen.
Für Immobilieninvestoren in Deutschland gelten die sogenannten A-Städte Hamburg, Berlin, München, Köln, Düsseldorf, Frankfurt am Main und Stuttgart grundsätzlich als vielversprechendste Investmentmärkte. Besonders die Büromärkte profitieren in diesen Metropolregionen von einer hohen Nachfrage. Die Studie zeige jedoch: Es sind gerade die Sekundärmärkte mit ihren B- und C-Lagen, die langfristig mit Robustheit punkten können. Hier zeigen sich in Krisenzeiten die geringsten Verwerfungen.
Im Robustheits-Scoring der Studie schneiden vor allem B- und C-Lagen in Heidelberg, Ingolstadt, Heilbronn, Ludwigshafen und Bochum gut ab. Die ersten 36 Plätze gehen gänzlich an Sekundärstädte, vornehmlich mit B- und C-Lagen: Mit dem Stuttgarter Teilmarkt City erreicht die beste Lage einer A-Stadt nur Platz 37 von 198. Auch hinsichtlich des durchschnittlichen Mietwachstums liege ein unerwarteter Kandidat an der Spitze: Die Fürther Peripherie weist ein durchschnittliches Mietwachstum von 3,3 Prozent pro Jahr auf. „Die deutschen Top-7-Büromärkte sind von Investoren hart umkämpft. Dass die Sekundärmärkte hinsichtlich der Robustheit so gut abschneiden, zeigt Investoren einen Ausweg auf“, meint Thomas Kotyrba, Head of Research bei BNP Paribas REIM. „In einem sehr polyzentrisch geprägten deutschen Marktumfeld punkten sie mit ihren dezentralen Lagen, hoher Krisenresistenz und einer spürbaren Outperformance beim langfristigen Mietwachstum.“
Für Portfoliostrategien liefere die Studie wichtige Einblicke in den Total Return von Portfolios unter Einbezug von Sekundärmarkt-Investments. So führten Portfolios mit beigemischten ansprechenden und marktgerechten Objekten in robusten C- und D-Märkten mit ihren Sekundärteillagen keinesfalls zu einer Verwässerung der Performance einer Asset-Allokation. Die Studienergebnisse zeigten das Gegenteil: Durch ein selektives Exposure in deutschen Sekundärmärkten mit ihren Lagen der zweiten Reihe werde sowohl die Robustheit des Portfolios erhöht als auch die Möglichkeit eröffnet, von höherem Markt-Mietwachstum zu profitieren. „Die Ergebnisse unserer Studie dürften viele Investoren überraschen. Sie widersprechen den typischen Erwartungen vieler Immobilieninvestoren am deutschen Markt“, kommentiert Isabella Chacón Troidl, Chief Investment Officer von BNP Paribas REIM. „Bisher waren Investments abseits der Metropolstädte eher zur Diversifikation in vielen Portfolios vertreten. Unsere Studie deutet daraufhin, dass sie zusätzlich einen wichtigen Beitrag zur langfristigen Wertsicherung von Immobilienportfolios leisten können – auch über Krisenzeiten hinweg.“ (DFPA/mb1)
BNP Paribas Real Estate ist eines der größten Immobiliennetzwerke in Europa. Der Geschäftsbereich BNP Paribas Real Estate Investment Management (BNP Paribas REIM) ist für die Vermögensverwaltung zuständig. BNP Paribas REIM verwaltet 2021 Vermögen in Höhe von 30 Milliarden Euro für Versicherungen, Pensionseinrichtungen sowie Banken und Sparkassen als auch Privatkunden im Publikumsfondsbereich.