Bürovermietungsmarkt: Flächenumsatz nur knapp unter Vorjahresrekord
Der Flächenumsatz in den sieben größten deutschen Büromärkten betrug zur Jahresmitte 2018 rund 1.765.000 Quadratmeter. Diese nach 2017 zweithöchste Vermietungsleistung der vergangenen zehn Jahren verfehlt den Vorjahresrekordwert um lediglich vier Prozent und übertrifft den Zehnjahresdurchschnitt um über 18 Prozent. Das meldet der Immobilienberater Colliers International.
Wolfgang Speer, Head of Office & Occupier Services bei Colliers International Deutschland: „Der Rückenwind für den deutschen Bürovermietungsmarkt hält weiter an. Wir befinden uns inmitten eines langanhaltenden Wirtschaftsaufschwungs. Dieser wird vermutlich wegen zahlreicher externer Krisen wie einer drohenden Eskalation im internationalen Handelsstreit, der noch unklaren Ausgestaltung des Brexit oder angesichts einer zunehmenden Zahl von politischen Konfliktherden abkühlen. Ein Ende ist aber derzeit noch nicht absehbar.“ Dafür würden zahlreiche, weiterhin auf hohem Niveau befindliche Frühindikatoren wie Auftragseingänge oder diverse Geschäftsklimaindizes für Deutschland sprechen.
München stellt mit rund 477.100 Quadratmeter Flächenumsatz zum dritten Mal in Folge den jeweiligen Rekord aus dem Vorjahr ein. Allein neun Anmietungen im Bereich über 10.000 Quadratmeter sind eine solide Basis dieses Erfolgs. Damit rangiert die bayerische Landeshauptstadt zur Jahresmitte vor dem ebenfalls umsatzstarken Berlin, das mit 377.000 Quadratmetern sein Allzeithoch von 437.000 Quadratmetern aus dem Vorjahr nicht erreichte. Das drittplatzierte Frankfurt übertraf mit einem Flächenumsatz von 254.500 Quadratmetern das überdurchschnittliche Ergebnis aus dem Jahr 2017 um rund vier Prozent.
Wachstumsgrenzen der Bürovermietung, die sich an manchen Standorten vor allem im größeren Flächensegment ab 5.000 Quadratmeter zeigten, sind in der aktuellen Zyklusphase vor allem angebotsseitig bedingt. Das kontinuierliche Abschmelzen der Leerstandsreserve ist weiterhin in allen TOP 7-Standorten zu beobachten. Insgesamt standen zur Jahresmitte nur noch rund 3,3 Millionen Quadratmeter zur kurzfristigen Verfügung, und damit weniger als der für dieses Jahr erwartete Flächenumsatz von 3,5 Millionen Quadratmetern.
Die Leerstandsrate erreicht mit 3,7 Prozent einen neuen Tiefstwert. Auch die bis Ende 2020 hinzukommenden Neubauflächen mit einem Gesamtvolumen von 3,7 Millionen Quadratmetern werden die angespannte Lage nur bedingt verbessern. Bereits zwei Drittel der Flächen sind vorvermietet.
Das hohe, vom Nachfrageüberhang geprägte Mietniveau wurde an allen Standorten über die letzten drei Monate gehalten beziehungsweise gesteigert. In Berlin setzt die Spitzenmiete mit einem Plus von zehn Prozent ihren Höhenflug fort. Im Vorjahresvergleich beträgt der Mietanstieg sogar über 19 Prozent. Mit 34,85 Euro pro Quadratmeter erreicht die Bundeshauptstadt mittlerweile das Münchener Niveau von 35,90 Euro, wo die Spitzenmiete gegenüber dem Vorquartal ebenfalls um knapp ein Prozent anzog.
Quelle: Pressemitteilung Colliers
Colliers International ist ein Immobilienberater dessen Dienstleistungsangebot die Vermietung und den Verkauf von Büro-, Gewerbe-, Hotel-, Industrie-, Logistik- und Einzelhandelsimmobilien, Fachmärkten, Wohnhäusern und Grundstücken, Immobilienbewertung, Consulting sowie die Unterstützung von Unternehmen bei deren betrieblichem Immobilienmanagement umfasst. (TH1)