Bulwiengesa erwartet mehr Büroleerstand
Leerstand in der Büroimmobilie ist der Worst Case für Eigentümer und Betreiber. Alexander Fieback und Robin Cunningham vom Marktforschungs- und Beratungsunternehmen Bulwiengesa AG werfen einen Blick auf zwei unterschätzte Treiber: Bürobeschäftigung und Demografie.
Welche Faktoren beeinflussen den Leerstand? Generell ist die konjunkturelle Entwicklung entscheidend, da sie die Zahl der Bürobeschäftigten und auch die Nachfrage an sich signifikant mit beeinflusst. Im kommenden Jahr ist bereits mit einer Verbesserung der konjunkturellen Situation zu rechnen. Zudem werden 2024 und 2025 voraussichtlich Höchststände bei der Zahl der Erwerbstätigen und damit auch der Bürobeschäftigten erreicht. Allerdings lässt danach der demografische Wandel das Arbeitskräftepotenzial insgesamt sinken und wird somit als wesentliche Einflussgröße am Büromarkt durchschlagen.
Wichtig ist jedoch, nach Standorten zu differenzieren. In allen A-Städten wird die Zahl der Bürobeschäftigten in den kommenden fünf Jahren zunehmen, in den kleineren Städten wirkt sich die demografische Entwicklung hingegen schon kurzfristig aus. Für den Leerstand mit entscheidend ist auch der „Flight zu Quality und Location“. Während Spitzenobjekte in guten Lagen weiterhin gefragt sind, ist die Situation in dezentralen Lagen und in wirtschaftlich schwachen Regionen, sowie generell für Objekte mit strukturellen Defiziten, schwieriger.
Zu berücksichtigen ist auch, dass in den A- und B-Städten in den kommenden Jahren hohe Fertigstellungen zu erwarten sind. Dies ist vor dem Hintergrund der nach wie vor verhaltenen Büroflächennachfrage kritisch zu sehen – die Leerstandsquoten werden daher schon kurzfristig weiter ansteigen und das Mietwachstum außerhalb der Top-Lagen dämpfen. (DFPA/abg)
Die Bulwiengesa AG ist ein unabhängiges Marktforschungs- und Beratungsunternehmen in den Themenfeldern Immobilien sowie Standort- und Regionalanalyse.