Bundesbank meldet Überschuss
Im Jahr 2018 hat die Bundesbank einen Überschuss von 2,5 Milliarden Euro erzielt. Er fiel damit um 0,5 Milliarden Euro höher aus als im Vorjahr. Nach Rücklagendotierung beläuft sich der Bilanzgewinn auf 2,4 Milliarden Euro. Dieser wurde in voller Höhe an den Bund überwiesen. „Ausschlaggebend für den Anstieg sind die höheren Zinserträge aufgrund der Negativverzinsung der gestiegenen Einlagen“, sagte Bundesbankpräsident Jens Weidmann bei der Vorstellung des Jahresabschlusses in Frankfurt am Main. Der Nettozinsertrag erhöhte sich von 4,2 auf 4,9 Milliarden Euro.
Ihre Risikovorsorge hat die deutsche Notenbank im vergangenen Jahr zum dritten Mal in Folge erhöht. Die Wagnisrückstellung stieg um zusätzliche 1,475 Milliarden Euro auf nunmehr 17,9 Milliarden Euro. Ursächlich für die abermalige Aufstockung seien vor allem die Zinsänderungsrisiken, die seit 2016 berücksichtigt würden, schreibt die Bundesbank in ihrem Geschäftsbericht. Das Zinsänderungsrisiko bestehe darin, dass die Erträge aus der Einlagenverzinsung bei perspektivisch wieder steigenden Leitzinsen zurückgehen und sich in Zinsaufwendungen umkehren werden. Hingegen gebe es einen hohen Bestand an niedrigverzinslichen Wertpapieranlagen mit zum Teil sehr langer Restlaufzeit, so dass die Erträge auf der Aktivseite auch bei steigenden Leitzinsen längerfristig gering bleiben werden.
Die Bilanzsumme der Bundesbank erreichte 2018 einen Rekordstand von 1,8 Billionen Euro. Insgesamt hat sie sich in den vergangenen vier Jahren um mehr als eine Billion Euro erhöht, dies entspricht einer Steigerung um 140 Prozent. „Wichtigster Grund für das Bilanzwachstum sind die geldpolitischen Wertpapierankaufprogramme“, erklärte Bundesbankvorstand Johannes Beermann, der unter anderen für Controlling und Rechnungswesen verantwortlich ist. So habe der Bestand an Euro-Wertpapieren per Saldo um 59,7 Milliarden Euro auf 571,8 Milliarden Euro zugenommen. Als zweiten Faktor für das Bilanzwachstum nannte Beermann die TARGET2-Forderungen gegenüber der Europäischen Zentralbank (EZB). Diese seien 2018 um 59,2 Milliarden Euro auf 966,2 Milliarden Euro gestiegen.
Auf der Passivseite der Bilanz stiegen vor allem die Euro-Guthaben in- und ausländischer Einleger um 87,4 Milliarden Euro auf 408,6 Milliarden Euro. Die Verbindlichkeiten aus geldpolitischen Operationen sanken um 37 Milliarden Euro auf 572,8 Milliarden Euro.
Quelle: Pressemitteilung Bundesbank
Die Deutsche Bundesbank ist die Zentralbank der Bundesrepublik Deutschland mit Hauptsitz in Frankfurt am Main und Teil des Europäischen Systems der Zentralbanken. (mb1)