Bundesbank: Wohnimmobilien in Städten nach wie vor überbewertet

In deutschen Städten sind Eigentumswohnungen und Häuser aus der Sicht der Bundesbank deutlich zu teuer. „In den Städten liegen die Preise von Wohneigentum weiterhin deutlich über dem Niveau, das durch die längerfristigen wirtschaftlichen und demografischen Einflussfaktoren gerechtfertigt erscheint“, schreiben die Experten der Bundesbank im jüngsten Monatsbericht. Diese Preisübertreibungen lagen nach ihren Schätzungen im Jahr 2017 zwischen 15 und 30 Prozent. Noch stärker überteuert seien Wohnimmobilien in Großstädten, zu denen Berlin, Düsseldorf, Hamburg, Frankfurt am Main, Köln, München und Stuttgart zählen. Dort dürften die Preisabweichungen nochmals zugenommen haben und mittlerweile bei 35 Prozent liegen, heißt es im Monatsbericht.

Bereits in den vergangenen Jahren hatten sich Wohnimmobilien in Deutschland verteuert. Diese Entwicklung setzte sich auch 2017 fort, allerdings nahm die seit einiger Zeit recht hohe Preissteigerungsrate nicht weiter zu, schreiben die Expertinnen und Experten der Bundesbank. Während sich Wohnraum in städtischen Gebieten mit mehr oder weniger unvermindertem Tempo verteuert habe, sei der Preisanstieg in Deutschland insgesamt etwas moderater ausgefallen. Von den anders als in den Vorjahren nicht weiter sinkenden Zinsen sei kein zusätzlicher Nachfrageschub ausgegangen. Außerdem dürfte die Angebotsausweitung im Jahr 2017 deutlich zugelegt haben, heißt es im Monatsbericht.

In den deutschen Städten insgesamt ließ der Preisauftrieb bei Wohnimmobilien nicht nach: Laut Berechnungen der Bundesbank auf Basis von Angaben der bulwiengesa AG stiegen 2017 die Preise für Wohneigentum dort nach wie vor kräftig um rund 9 Prozent. Der Preisauftrieb war damit noch etwas stärker als in den drei vorausgehenden Jahren, in denen sich  die Preise um durchschnittlich 7,5  Prozent erhöht hatten. In den Großstädten ging die Preisdynamik im Jahr 2017 gegenüber dem Vorjahr um 1,75 Prozentpunkte auf 9,25 Prozent zurück. Dennoch lag die Rate damit über dem Durchschnitt der drei vorherigen Jahre, heißt es im Monatsbericht.

Die Bundesbank-Expertinnen und -Experten ziehen aus den Ergebnissen den Schluss, dass sich die Nachfrage nach städtischem Wohnraum auch angesichts des überaus hohen Preisniveaus in den Großstädten weiter auch auf Orte außerhalb der bislang gefragten Metropolen richte. „Mit Blick auf die etwas ermäßigte Preisdynamik in Deutschland insgesamt scheinen die Städte im Vergleich zum ländlichen Raum an Attraktivität gewonnen zu haben“, schreiben die Bundesbank-Fachleute.

Im vergangenen Jahr legte auch das zusätzliche Wohnraumangebot deutlich zu. Nach Schätzungen der Bundesbank übertraf dieses den Zuwachs im Vorjahr, als etwa 278.000 Einheiten fertiggestellt wurden, erneut deutlich. Die Anzahl geplanter Wohnungsbauvorhaben war im vergangenen Jahr hingegen erstmals seit Beginn des Immobilienmarktbooms rückläufig: Mit schätzungsweise 345.000 Einheiten seien etwa 7,5 Prozent weniger Genehmigungen erteilt worden als im Vorjahr, heißt es dazu im Monatsbericht. Allerdings hatte es 2016 aufgrund von Sondereffekten, etwa Vorzieheffekten im Zusammenhang mit verschärften Energiestandards von neuen Wohngebäuden, eine überaus kräftige Steigerung von mehr als 20 Prozent gegeben.

Hauptengpass bei der Wohnraumausweitung stellt aus Sicht der Bundesbank-Fachleute die kostspielige Ausweitung von verfügbarem Bauland dar. Nach vorläufigen Angaben des Statistischen Bundesamts haben die Preise von Baugrundstücken im ersten Halbjahr 2017 um rund zwölf Prozent zugelegt. Im Jahr 2016 sei diese Verteuerung gegenüber der jahresdurchschnittlichen Dynamik der Jahre von 2010 bis 2015 bereits deutlich stärker ausgefallen, heißt es im Monatsbericht. (AZ)

Quelle: Monatsbericht Bundesbank

www.bundesbank.de

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