BVK: Beteiligungskapital auf Rekordniveau
„Der deutsche Beteiligungskapitalmarkt hat ein Rekordjahr hinter sich. Insgesamt 11,3 Milliarden Euro wurden von Beteiligungsgesellschaften im letzten Jahr in rund 1.100 Unternehmen investiert“, sagt Joachim von Ribbentrop, Sprecher des Vorstandes des Bundesverbandes Deutscher Kapitalbeteiligungsgesellschaften (BVK) auf Basis der vorläufigen Statistik für den deutschen Private Equity-Markt 2017. Das Investitionsvolumen des Vorjahres (6,77 Milliarden Euro) wurde damit um zwei Drittel übertroffen.
„Insbesondere im Buy-Out-Segment wurde substantiell mehr investiert als im Vorjahr, allerdings auch gestützt durch Einmaleffekte“, so von Ribbentrop. Die Buy-Out-Investitionen erreichten 8,94 Milliarden Euro, gut drei Viertel mehr als im Vorjahr mit 5,02 Milliarden Euro. Besonders dazu beigetragen haben einige sehr große Transaktionen. „Neben den öffentlich besonders beachteten Milliarden-Transaktionen haben wir auch ein lebhaftes Geschäft bei kleinen und mittelgroßen Transaktionen gesehen. Private Equity ist im Mittelstand weithin akzeptiert“, so der Verbandssprecher. Die Zahl der Buy-Outs stieg von 119 auf 150.
Auch für Venture Capital-Gesellschaften ist ein erfolgreiches Jahr zu Ende gegangen. Deren Investitionen hatten bereits 2016 mit 1,06 Milliarden Euro ihr höchstes Niveau seit 2008 erreichen können. „Mit 1,05 Milliarden Euro wurde der erfreuliche Aufwärtstrend bei den Investitionen im abgelaufenen Jahr noch einmal bestätigt“, fasst Regina Hodits, BVK-Vorstandssprecherin für den Venture Capital-Bereich, zusammen. 600 Startups wurden finanziert, die damit erneut mehr als die Hälfte aller im letzten Jahr finanzierten Unternehmen ausmachten.
Mit 2,98 Milliarden Euro neuem Fondskapital konnten die deutschen Gesellschaften im abgelaufenen Jahr bei Investoren praktisch dieselbe Summe einsammeln wie im Jahr zuvor (2,93 Milliarden Euro). „Die Fonds profitieren aktuell von einem sehr großen Interesse institutioneller Investoren an alternativen Anlagen wie etwa Private Equity“, so Hodits.
Auch wenn es schwer werde, das von Einmaleffekten getragene Investitionsergebnis 2017 in diesem Jahr zu wiederholen, blickt der Branchenverband zuversichtlich in die Zukunft. „Bei stabilen konjunkturellen und politischen Rahmenbedingungen ist aber von einem weiterhin lebhaften Geschäft auszugehen. Aktuell gibt es keine Anzeichen, weshalb das laufende Jahr nicht wieder erfolgreich für unsere Branche werden sollte“, sagt Ulrike Hinrichs, geschäftsführendes Vorstandsmitglied des BVK.
Quelle: Pressemitteilung BVK
Der Bundesverband Deutscher Kapitalbeteiligungsgesellschaften (BVK) ist die Interessenvertretung der Private-Equity-Branche in Deutschland. Diese umfasst die Private-Equity-Gesellschaften - von Venture Capital über Wachstumsfinanzierung bis zum Buy-Out-Bereich - sowie die institutionellen Investoren, die in Private Equity investieren. Der Verband vertritt rund 300 Mitglieder, davon 200 Beteiligungsgesellschaften. (TH1)