BVR-Studie zum Weltspartag: Viele Bundesbürger verfehlen ihr Sparziel
Neueste Zahlen des Bundesverbandes der Deutschen Volksbanken und Raiffeisenbanken (BVR) unterstreichen, dass die staatlich geförderte private Altersvorsorge reformiert werden muss. Einer repräsentativen Umfrage zum Sparverhalten in Deutschland im Auftrag des BVR zufolge, verfehlten im vergangenen Jahr viele Bundesbürger ihr Sparziel, obwohl die Sparquote während der Corona-Pandemie von rund elf Prozent auf 17 Prozent gestiegen ist. Zudem sei die Zahl der staatlich geförderten Riester-Verträge weiter rückläufig gewesen, so der BVR anlässlich des Weltspartages 2021.
BVR-Vorstandsmitglied Dr. Andreas Martin: „Die neue Bundesregierung sollte die Reform der staatlich geförderten Altersvorsorge ganz oben auf ihre Agenda setzen. Wichtige Ansatzpunkte, um die Riester-Rente attraktiver zu gestalten, sind die Erweiterung des förderberechtigten Personenkreises, die Entbürokratisierung der Förderung und die Vereinfachung der Fördersystematik.“
Positiv zu bewerten sei der um acht Prozentpunkte auf 81 Prozent gestiegene Anteil der Sparer im Vergleich zum Vorkrisenniveau. Insbesondere unter Geringverdienern habe der Anteil der Sparer zugenommen. Allerdings sei der Abstand zum Bundesdurchschnitt nach wie vor erheblich. Hier sollte laut BVR eine Reform der Riester-Rente ansetzen, um die Sparanreize für Personen mit niedrigeren Einkommen zu erhöhen. Auch der Anteil der Personen mit einer Sparlücke, also einer tatsächlichen Ersparnis unterhalb der subjektiv eingeschätzten Sparnotwendigkeit, sei unter Geringverdienern besonders hoch. Mit 57 Prozent verfehlten mehr als die Hälfte der Geringverdiener das individuelle Sparziel. Unter Personen mit höherem Einkommen sei dieser Anteil mit 24 Prozent deutlich geringer.
„Die Politik sollte für Geringverdiener, Familien und Kleinsparer die Anreize erhöhen, sich eine zusätzliche Altersvorsorge aufzubauen. Die gesetzliche Rente allein reicht in der Regel nicht für die Sicherung des Lebensstandards im Alter aus“, so Martin.
Die Corona-Pandemie scheint allerdings das Bewusstsein für die Notwendigkeit der Ersparnisbildung geschärft zu haben. Rund 78 Prozent der Befragten wollen zukünftig Geld in ähnlichem Umfang wie während der Corona-Pandemie zurücklegen. Rund 15 Prozent planen in den kommenden zwölf Monaten sogar mehr zu sparen als im vergangenen Jahr. Mit 21 Prozent war dieser Anteil unter Geringverdienern besonders hoch. (DFPA/TH1)
Der Bundesverband der Deutschen Volksbanken und Raiffeisenbanken e.V. (BVR) vertritt die Interessen der genossenschaftlichen Finanzgruppe. Mitglieder sind alle Genossenschaftsbanken - Volksbanken Raiffeisenbanken, Sparda-Banken, PSD-Banken, Kirchenbanken und Sonderinstitute -, genossenschaftliche Zentralbanken, die Unternehmen der Finanzgruppe sowie die genossenschaftlichen Prüfungsverbände.