Catella Research: Covid-Auswirkungen auf deutsche Büromärkte kommen langfristig
Die Auswirkungen der Covid-Pandemie auf die deutschen Büroimmobilienmärkte sind bisher geringer als zu Beginn der Situation befürchtet. An den Mietmärkten sind leichte Wirkungen spürbar, an den Investmentmärkten keine. Die Büromarktstudie des Immobiliendienstleisters Catella verbindet diese Bestandsaufnahme jedoch mit einigen Prognosen: Das Homeoffice als ergänzende Variable in der Flächenfunktion wird seine Wirkung haben. Insofern werden Flächenneuordnungen mittel- bis langfristig eingepreist werden. Kurz- bis mittelfristig sind eher Effekte aus einer Zinsänderung der Europäischen Zentralbank (EZB) zu erwarten.
Prof. Dr. Thomas Beyerle, Head of Research, Catella Property Group, kommentiert: „Die zunehmende Vermengung der Risikoparamater, welche sich bereits in unserer letztjährigen Analyse andeutete, kann nun verstärkt über sämtliche A- bis D-Standorte beobachtet werden. Dadurch bleibt aus Investorensicht weiterhin ein großes Diversifikationspotential bestehen. Eine Zinsänderung sollten wir in den anstehenden Investmententscheidungen einpreisen.“
Einige Fakten: Die Mietpreisentwicklung liegt im zweiten Jahr in Folge in einer sehr engen Range von plus 2,08 Prozent (B-Standorte) bis minus 0,21 Prozent (C-Standorte). In den B-Standorten stieg die Spitzenmiete somit auf 16,20 Euro pro Quadratmeter, wohingegen sie in den C-Städten auf 14,13 Euro pro Quadratmeter gesunken ist. Die A- sowie D-Standorte wiesen etwas weniger Dynamik auf, nahmen aber im Vergleich zum Vorjahr um 0,83 Prozent beziehungsweise 0,35 Prozent zu. Im Detail liegen die Spitzenmieten bei 33,92 Euro pro Quadratmeter in den A-Städten und bei 11,44 Euro pro Quadratmeter über alle D-Standorte verteilt.
Spitzenreiter bei den Büromieten bleibt nach wie vor Frankfurt mit 45,00 Euro pro Quadratmeter– den geringsten Wert sieht Catella in Salzgitter mit aktuell 7,90 Euro pro Quadratmeter, gefolgt von Gera mit 8,50 Euro pro Quadratmeter. Die durchschnittliche Spitzenrendite an den Top-7-Standorten liegt weiterhin deutlich unter der Drei-Prozent-Marke und hat abermals im Vergleich zum Vorjahr leicht nachgegeben. Dabei sind die geringsten Spitzenrenditen in Berlin (2,5 Prozent) und Hamburg (2,6 Prozent) vorzufinden. Die höchsten gemessenen Werte werden abermals in Wilhelmshaven (6,9 Prozent) und Hagen (6,8 Prozent) erzielt.
Hauptstadt des Total Return: In Bezug auf den Total Return (TR) der vergangenen zehn Jahre steht Berlin weiterhin an der Spitze mit einer durchschnittlichen jährlichen Gesamtrendite von 19,76 Prozent. Für die A-Städte hat sich die TR-Prognose für die kommenden Jahre weiter komprimiert. Somit könnten Mittelstädte mit einer höheren Anfangsrendite weiter an Attraktivität gewinnen, wobei die TR-Prognose für die B-Standorte bis 2025 eine starke Kompression aufweise. (DFPA/mb1)
Catella AB mit Sitz in Stockholm wurde im Jahr 1987 gegründet. Im deutschen Immobilienmarkt ist Catella seit 1990 vertreten.