Catella Research: Trotz Zinswende weiter steigende Ankaufspreise
Die Dynamik, welche in den Investitionen, Preisanstiegen, Übernahmen und Börsengängen aktuell an den deutschen Wohnimmobilienmärkten zum Ausdruck kommt, verdeutlicht die hohe Attraktivität dieses Marktsegments, so Catella Research in der aktuellen Untersuchung „Wohnungsmarktranking Deutschland 2015 – Die regionalen Wohnungsmärkte unter dem Mikroskop“. „Dieser positiven Entwicklung an den Top-7-Wohnungsmärkten stehen gleichwohl teilweise ausgeprägte Transparenzdefizite an den Regionalstandorten gegenüber“, so Dr. Thomas Beyerle, Group Head of Research bei Catella zur Motivation der Analyse.
Laut Studie ist seit Jahresbeginn 2015 die Zahl an Suchanfragen in- und ausländischer Kapitalsammelstellen zu den regionalen Wohnimmobilienmärkten stark gestiegen. „In dieser Gemengelage spürt man förmlich die Suche nach dem Alpha, also der höheren Rendite im Vergleich zur Marktverzinsung an den Wohnungsmärkten“, so Beyerle. Die oftmals geforderte Markttransparenz seitens der Investoren dürfe dabei nicht verwechselt werden mit der Darstellung von Angebotspreisen auf bekannten Suchmaschinen. Strukturelle Aspekte der regionalen Wohnungsmärkte würden bei langfristig angelegten Investitionen letztlich stärker wiegen als stichtagsbezogene Preisniveaus.
Die Frage nach der Zinsentwicklung als vorauslaufende Determinante für die Entwicklung der Büroimmobilienankaufsrenditen gerate aktuell bei Investoren immer stärker in den Fokus der Betrachtung. Dieses habe mehrere Gründe. Einer davon sei, dass die meisten Zentralbanken im ersten Halbjahr 2015 ihre expansive Geldpolitik fortgesetzt hätten. „Wir erwarten, dass sich diese monetären Impulse zu einer allmählichen Verbesserung des Wirtschaftswachstums in Europa gegen Ende des Jahres niederschlagen“, so Beyerle.
Spätestens zur Jahreswende 2015/2016, wenn sich die europäische Wirtschaft in breitem Maße stabilisiert habe, sei mit einer Abkehr von der Politik des billigen Geldes und insgesamt höheren Zinsen zu rechnen. Nach klassischer Lehrbuchmeinung müsste infolge dieser Änderung der Zinslandschaft das Fremdkapital knapper werden, die Preise für Objekte werden sinken und damit die Renditen für Objekte steigen.
Laut Catella haben Zinsänderungen für die deutschen Märkte vorerst nur geringfügige Effekte. „Die wie beschrieben lehrbuchhafte Entwicklung auf der Zinsseite führt nach unserer Einschätzung nicht zwingend zu steigenden Ankaufsrenditen auf den europäischen Büro-Märkten“, gibt sich Beyerle sicher. Ein Investor nehme in dieser Phase bewusst „relative“ Renditeverluste aufgrund der höheren Zinskosten und niedrigeren Ankaufsrenditen in Kauf. Der „Ritt“ auf der Risiko-Rendite-Kurve werde sich nach Meinung der Catella-Analysten nicht so stark entwickeln wie beim letzten Markthöhepunkt.
Quelle: Pressemitteilung Catella Research
Der Transaktionsberater Catella Property GmbH gehört zur Catella Property Group und ist seit 1990 auf dem deutschen Markt vertreten. In den vergangenen fünf Jahren begleitete das Unternehmen europaweit Immobilientransaktionen mit einem Gesamtvolumen von etwa 50 Milliarden Euro. Darüber hinaus erbrachte Catella Beratungsleistungen im Umfeld von Transaktionen mit einem Volumen von rund 25 Milliarden Euro. (JF1)