CBRE-Analyse: Investmentmarkt für studentisches Wohnen legt zu
Im ersten Halbjahr 2021 erreichte der deutsche Investmentmarkt für Studentenwohnheime und Mikroapartments ein Transaktionsvolumen von 738 Millionen Euro, was mehr als dem 4,5-fachen des Halbjahresvolumens 2020 entspricht. Damit liegt das jüngste Ergebnis auch über dem Volumen des gesamten Vorjahres (637 Millionen Euro) und dem Fünf-Jahres-Schnitt der ersten Halbjahre (588 Millionen Euro). Dies sind Ergebnisse einer Analyse des Immobiliendienstleisters CBRE.
Treiber dieses Anstiegs waren laut CBRE auch internationale Investoren, die ihren Marktanteil auf 44 Prozent ausbauten – im ersten Halbjahr 2020 waren es weniger als zehn Prozent. Unverändert blieb indessen die Spitzenrendite – wie im Vorjahr lag sie bei 3,36 Prozent. Besonders groß war im ersten Halbjahr 2021 mit jeweils 63 Prozent der Marktanteil der Top-7-Städte sowie der Forward-Deals. „Wir beobachten aktuell eine Kombination mehrerer Trends, welche das Interesse der Investoren an Studentenwohnheimen und Mikroapartments antreiben“, sagt Sebastian Schütte, Director bei CBRE Residential Investment, und ergänzt: „Entscheidend für das Vertrauen in die Assetklasse ist, dass es während des Pandemie-bedingten Lockdowns nur einen geringen Rückgang bei der Auslastung gab, der deutlich unter den Befürchtungen lag. Außerdem zeichnet sich ab, dass Mikroapartmentobjekte an verändernden Pendlerströmen im Nachgang der Pandemie partizipieren werden – denn die Zahl der Wochenpendler steigt, da mehr Arbeitnehmer in die Peripherie ziehen.“
Insgesamt wurden im ersten Halbjahr etwa 4.400 Einheiten in Mikroapartmentobjekten und Studentenwohnheimen gehandelt. (erstes Halbjahr /2020: 1.500). Schwerpunkte waren die Städte München (210 Millionen Euro, 1.000 Einheiten), Berlin (148 Millionen Euro, 930 Einheiten) und Frankfurt am Main (86 Millionen Euro, 330 Einheiten). Der Anstieg in München sei dahingehend interessant, weil die Isarmetropole zwar stark im Fokus der Investoren stand, es jedoch kaum Angebot gab.
Vor allem die Betreiberseite des Markts erfahre dynamische Veränderungen. Im ersten Halbjahr habe sich der starke Konsolidierungsprozess innerhalb des Segments weiter fortgesetzt. So wurden beispielsweise Quarters/Medici und Homefully von Habyt übernommen. Gleichzeitig streben viele internationale Betreiber wie das französische Colonies – aber auch Investoren – Expansionen in Deutschland an. Trotz der Expansion internationaler Akteure sowie der Konsolidierung sei der Markt in Europa weiterhin sehr fragmentiert. Dies resultiere aus einem unterschiedlichen Reifegrad des Segments in den verschiedenen Ländern sowie aus der Regulierung, die strikt zwischen Wohn- und Gewerbenutzung trenne.
Größte Nettoinvestoren waren Asset- und Fondsmanager, welche das Volumen der von ihnen verwalteten Studentenwohnheime und Mikroapartments um 280 Millionen Euro erhöhten. Offene Immobilienfonds und Spezialfonds legten um 170 Millionen Euro zu. Mit einem Plus von 65 Millionen Euro lagen Immobiliengesellschaften auf Platz drei. „Das Segment dient oft als Beimischung für niedrig verzinste Wohnfonds, füllt aber mittlerweile auch eigene Fonds“, so Schütte. „Wir erwarten im weiteren Jahresverlauf eine starke Transaktionstätigkeit, sodass sich für das Gesamtjahr ein Transaktionsvolumen von bis zu 1,5 Milliarden Euro abzeichnet“, sagt Schütte. (DFPA/mb1)
Quelle: Pressemitteilung CBRE
Die CBRE Group, Inc. mit Hauptsitz in Los Angeles und Deutschlandzentrale in Frankfurt am Main ist eines der großen internationalen Dienstleistungsunternehmen für Eigentümer, Investoren und Nutzer auf dem gewerblichen Immobiliensektor.