CFS-Index kann Rekordstand vom Vorquartal nicht halten
Der Index des Center for Financial Studies (CFS), der vierteljährlich das Geschäftsklima der deutschen Finanzbranche abbildet, fällt im ersten Quartal 2018 um 3,4 Punkte, befindet sich mit 116,7 Punkten aber immer noch auf einem guten Stand, so CFS. Der Rückgang lasse sich auf eine schwächere Entwicklung der Umsätze beziehungsweise des Geschäftsvolumens sowie auf eine verminderte Ertragskraft, eher bei den Dienstleistern als bei den Finanzinstituten, zurückführen. Diese Entwicklung bestätigt somit die Prognose der Dienstleister aus dem vorangegangenen Quartal, das Rekordwachstum vom vierten Quartal 2017 nicht halten zu können. Andererseits befinden sich die Mitarbeiterzahlen der Finanzbranche im Aufwärtstrend. Die Finanzinstitute stellen nach lang anhaltendem Stellenabbau erstmalig wieder Mitarbeiter ein. Auch das Investitionsvolumen der Finanzbranche bleibt stabil auf einem hohen Niveau.
„Der Gesamtindex folgt eng der rückläufigen gesamtwirtschaftlichen Entwicklung in Deutschland. Bei den Mitarbeitern zeigt sich dagegen ein positiver Trend. Erstmals seit langem überwiegen bei den Banken die Optimisten, wie es bei den Dienstleistern schon lange Zeit zu beobachten war. Zusammengenommen spricht dies für positive längerfristige Erwartungen in der Finanzindustrie“, kommentiert Prof. Dr. Jan Pieter Krahnen, Direktor des Center for Financial Studies, die Ergebnisse.
Die zukünftige internationale Bedeutung des Finanzplatzes Deutschland wird weiterhin sehr positiv beurteilt, jedoch hat sich diese Einschätzung leicht abgeschwächt. Mit einem Rückgang um 4,1 Punkte auf 131,8 Punkte liegt der Unternehmensstandort-Index, der die zukünftige internationale Bedeutung des Finanzplatzes Deutschland bewertet, leicht unter den enorm hohen Werten der vergangenen Quartale.„Die Bedeutung des Finanzplatzes wird wachsen, das sehen die Marktteilnehmer, wenn auch in etwas verringertem Maße. Der Wettbewerb nach dem Brexit-Referendum hat sich verschärft. Unseren Vorsprung zu verteidigen, erfordert nun stärkere Anstrengungen.“, kommentiert Hubertus Väth, Geschäftsführer von Frankfurt Main Finance e.V., die Umfrageergebnisse.
Nach einem außergewöhnlich starken vierten Quartal 2017 können die befragten Finanzinstitute und Dienstleister das enorme Wachstum ihrer Umsätze bzw. des Geschäftsvolumens nicht weiter halten. Der entsprechende Sub-Index sinkt bei den Finanzinstituten um 4,1 Punkte auf 118,6 Punkte und bei den Dienstleistern um 16,2 Punkte auf 121,3 Punkte. Die Finanzinstitute erwarten auch für das laufende Quartal einen weiteren Rückgang, die Dienstleister hingegen einen Anstieg.
Auch das Ertragswachstum beider Gruppen entwickelt sich rückläufig. Der entsprechende Sub-Index sinkt bei den Finanzinstituten um 2,8 Punkte auf 111,1 Punkte, für das laufende Quartal wird jedoch wieder mit einem Anstieg gerechnet. Bei den Dienstleistern ist mit minus 11,4 Punkten auf 122,2 Punkte ein stärkerer Rückgang zu verzeichnen, und es wird ein weiterer Rückgang für das laufende Quartal erwartet.
Das Wachstum des Investitionsvolumens in Produkt- und Prozessinnovationen der Finanzinstitute steigt um 1,0 Punkte auf 114,8 Punkte, und es wird mit einem weiteren Anstieg gerechnet. Auch bei den Dienstleistern wird im laufenden Quartal mit einem Anstieg gerechnet, obwohl der entsprechende Sub-Index um 1,3 Punkte auf 112,6 Punkte sinkt.
Quelle: Pressemitteilung CFS
Das Center for Financial Studies (CFS) ist ein unabhängiges, nicht gewinnorientiertes Forschungsinstitut. Träger ist die gemeinnützige Gesellschaft für Kapitalmarktforschung e.V. (GfK). Das Institut wurde 1967 unter dem Namen Institut für Kapitalmarktforschung gegründet und im Jahr 1996 in Center for Financial Studies umbenannt. (JF1)