Colliers: Eigentumswohnungen in Leipzig mit Preissprung
Seit der Zuwanderungswelle im Jahr 2015 konnte ein deutlicher Anstieg der Nachfrage an Neubauwohnungen in Leipzig beobachtet werden. Die noch vor zehn Jahren zweistellige Leerstandsquote hat sich mittlerweile in einen Bedarf von 13.000 zusätzlichen Wohnungen gewandelt. Dennoch weist Leipzig, mit rund 95 Angeboten je 1.000 Haushalte pro Jahr, eine konsequent gute Versorgung an Mietwohnungen in den vergangenen fünf Jahren auf. Das sind Ergebnisse einer Analyse des Immobiliendienstleisters Colliers.
Die durchschnittlichen Mieten im Neubau erhöhten sich die letzten Jahre mit jeweils 2,1 Prozent pro Jahr und liegen nun bei 11,00 Euro pro Quadratmeter. Das liege unter anderem an den äußerst niedrigen Mieten im Bestand, die von 6,00 Euro pro Quadratmeter im Jahr 2016 auf 7,20 Euro pro Quadratmeter zum Halbjahr 2021 gestiegen sind. Es sei wohl zu erwarten, dass sich die Bestandsmieten zukünftig an den Mieten für Neubau orientieren und somit auch annähern werden. Ähnlich dynamisch entwickelt sich der Bereich der Wohn- und Geschäftshäuser. In der Spitze werden in sehr guten Lagen Kaufpreise von bis zu 3.200 Euro pro Quadratmeter erzielt, die Faktoren klettern auf das bis zu 35-fache der Jahresnettokaltmiete. In mittleren und guten Lagen werden bis zu 2.250 und 2.500 Euro pro Quadratmeter aufgerufen. Die Faktoren bewegen sich in der Spitze zwischen 29 und 33. Der hohe Nachfrageüberhang spiegele sich in einem weiteren Anstieg der Kaufpreise wider.
Mit rund 750 Millionen Euro stellt Leipzig beim Transaktionsvolumen von Wohn- und Geschäftshäusern einen neuen Umsatzrekord auf. Der Investmentmarkt für Eigentumswohnungen überbietet mit 1,1 Milliarden Euro das Ergebnis des Vorjahres nochmals, wobei auch schon im Vorjahr die 1,0-Milliarden-Euro-Marke durchbrochen worden ist.
Bastian Kunau, Head of Residential Investment Leipzig bei Colliers: „Die seit Jahren anhaltende Dynamik setzt sich auch weiterhin fort. Trotz der Pandemie sowie der regulierenden Maßnahmen durch die Politik haben wir auch in diesem Jahr einen deutlichen Preisanstieg verzeichnen können. Insbesondere private, überregional agierende Investoren wollen in Leipziger Wohnimmobilien investieren. Begründet ist dies u.a. durch die hohen Mietpotenziale, die nach wie vor vorhanden sind. Wie lange diese noch ohne größere Einschränkungen, wie beispielsweise der Einführung der Mietpreisbremse, umgesetzt werden können, bleibt abzuwarten. Klar ist jedoch, dass Leipzig sich bundesweit zu einem der gefragtesten Investitionsstandorte entwickelt hat.“ (DFPA/mb1)
Colliers International Deutschland ist ein Immobilienberatungsunternehmen und an den Standorten Berlin, Düsseldorf, Frankfurt, Hamburg, Köln, Leipzig, München, Nürnberg, Stuttgart und Wiesbaden vertreten. Das Dienstleistungsangebot umfasst unter anderem die Vermietung und den Verkauf von Büro-, Gewerbe-, Hotel-, Industrie-, Logistik- und Einzelhandelsimmobilien, Fachmärkten, Wohnhäusern und Grundstücken.