Colliers: Gewerbliches Transaktionsvolumen in München von Pandemie noch nicht beeinflusst
Nach Angaben des Immobiliendienstleisters Colliers International wurden in den ersten drei Monaten dieses Jahres auf dem Münchner Markt für gewerbliche Immobilieninvestments 1.120 Millionen Euro Transaktionsvolumen erzielt. Das entspricht einem Anstieg gegenüber dem schwächeren ersten Quartal des Vorjahres um mehr als 80 Prozent. Der Großteil der Transaktionen im ersten Quartal war von den Einschränkungen und Unsicherheiten im Zusammenhang mit der Covid-19-Pandemie noch nicht unmittelbar betroffen.
Größte und einzige Transaktion im dreistelligen Millionenbereich war der Verkauf eines von der Bertelsmann-Gruppe angemieteten Bürogebäudes an die Allianz-Gruppe für mehr als 200 Millionen Euro. Büro- und gemischt genutzte Immobilien steuerten einen Anteil von 75 Prozent am Transaktionsgeschehen bei. Hotels waren für zehn Prozent des Anlagevolumens verantwortlich. Industrie- und Logistikimmobilien konnten einen Anteil von sieben Prozent für sich beanspruchen. Grundstücke und Einzelhandelsimmobilien kamen auf Anteile von drei beziehungsweise vier Prozent.
„Die weltweiten Unsicherheiten bezüglich der Corona-Pandemie stellen auch den gewerblichen Investmentmarkt vor Herausforderungen, deren Dauer und Auswirkungen aktuell nicht abgeschätzt werden können“, sagt Béla Tarcsay, Head of Capital Markets bei Colliers International in München. „Die Mehrheit der Investoren führt laufende Prozesse wie gehabt fort, nur mit gestreckter Zeitschiene, so dass auch in den kommenden Monaten mit anhaltender Transaktionstätigkeit zu rechnen ist“, ergänzt Tarcsay. Die hohe Liquidität im Markt sei weiterhin gegeben, und Investoren rückten nicht von ihren Investitionsplänen ab. Jedoch werde die Entwicklung in den kommenden Wochen und Monaten von allen Marktteilnehmern genau beobachtet werden, um das Ankaufsprofil und Investitionsentscheidungen entsprechend der Bedingungen anpassen zu können.
Der Anteil internationaler Investoren lag in den ersten drei Monaten des Jahres mit einem Anteil von 27 Prozent niedriger als im Durchschnitt des vergangenen Jahres (39 Prozent). „Wir gehen davon aus, dass die Auswirkungen der Pandemie auf internationale Immobilieninvestitionsentscheidungen länger als auf nationaler Ebene anhalten werden. Viele Investoren sind in ihren Heimatmärkten mit dem Krisenmanagement beschäftigt, und auch die eingeschränkten Reisebestimmungen führen dazu, dass die Aktivitäten aus dem Ausland kommender Anleger über das laufende Jahr hinaus spürbar verhaltener sein dürften, wenn diese nicht über starke lokale Strukturen verfügen oder sich in dem Value Add oder opportunistischen Bereich bewegen“, sagt Achim Degen, Regional Manager Bayern bei Colliers International.
Die weiter niedrigen Renditen für Staatsanleihen ließen neben Aktien wenig Alternativen zu Immobilieninvestitionen zu. Die mittelfristigen Auswirkungen auf die niedrigen Renditen für Immobilien bleiben laut Colliers abzuwarten. Die Banken hätten ihre Sicherheitsanforderungen bereits verschärft und handhaben Kreditvergabeentscheidungen restriktiver als zuletzt. Dies könne in Kombination mit einem weniger von Optimismus geprägtem Ausblick auf dem Vermietungsmarkt in Folge der drohenden Rezession und weniger starken Mietpreissteigerungen zu einem Rückgang der Kaufpreise und steigenden Renditen führen. (DFPA/mb1)
Quelle: Pressemitteilung Colliers
Colliers International Property Consultants Inc. ist ein international tätiges Unternehmen für gewerbliche Immobiliendienstleistungen mit Sitz in Seattle. Colliers International Deutschland ist ein Verbund von Immobilienberatern mit Standorten in Berlin, Düsseldorf, Frankfurt, Hamburg, Köln, Leipzig, München, Nürnberg, Stuttgart und Wiesbaden.