Colliers: "Industrie- und Logistikvermietungsmarkt stabil trotz externer Krisen"
Die Top-8 der deutschen Industrie- und Logistikimmobilienmärkte verzeichneten nach Zahlen des Immobilienberaters Colliers in der ersten Jahreshälfte 2022 einen Rekordflächenumsatz von rund 2,0 Millionen Quadratmetern. Maßgeblich beeinflusst wurde dieses Ergebnis von der Eigennutzeransiedlung von Tesla in der Logistikregion Berlin, die mit rund 327.000 Quadratmetern die größte ihrer Art in der ersten Jahreshälfte war. Ohne den Sondereffekt haben die Top-8 - Regionen ein durchschnittliches Ergebnis von 1,7 Millionen Quadratmetern erzielt. Der Dreijahresdurchschnitt wurde um rund 24 Prozent übertroffen.
Laut Colliers generierte die Logistikregion Berlin mit rund 405.400 Quadratmetern ein Umsatzplus von 44 Prozent (abzüglich der Tesla Ansiedlung), obwohl die Region rund fünf Prozent weniger Abschlüsse verzeichnete. In der Region Leipzig fehlten sogar knapp ein Drittel der Deals aus dem Vorjahr. Trotzdem wurde ein Flächenumsatz von 239.400 Quadratmetern (plus 51 Prozent) registriert. Ähnlich verhielt es sich in der Logistikregion Stuttgart, die ein Ergebnis von 151.600 Quadratmetern (plus 25 Prozent) erzielte – bei rund 13 Prozent weniger Abschlüssen. Dank der hohen Nachfrage innerhalb der Region München (115.000 Quadratmeter) konnte nicht nur ein Umsatzplus von elf Prozent beim Flächenumsatz registriert werden, sondern eine steigende Anzahl der Abschlüsse (plus 20 Prozent). Sowohl Düsseldorf (138.000 Quadratmeter) als auch Köln (173.200 Quadratmeter) konnten aufgrund mangelnden Angebots mit einem Rückgang um vier beziehungsweise acht Prozent nicht an das Vorjahresergebnis anknüpfen. Die Anzahl der Abschlüsse reduzierte sich in der Region Düsseldorf um 56 Prozent, während sie sich in der Region Köln auf einem ähnlichen Niveau wie im Vorjahr befand (plus zwei Prozent). Frankfurt verzeichnet mit 184.800 Quadratmetern nach einem Rekordergebnis im Vorjahr (319.700 Quadratmeter) einen Rückgang um 42 Prozent. Der Dreijahresdurchschnitt wurde um 16 Prozent verfehlt. Auch in der Region Hamburg (270.400 Quadratmeter) wurde das Ergebnis und die Vorjahresperformance sowohl hinsichtlich der Anzahl an Abschlüssen (minus 41 Prozent) als auch in Bezug auf den Flächenumsatz (minus 27 Prozent) nicht erreicht. Allerdings konnte im langjährigen Durchschnitt ein Plus von 21 Prozent registriert werden.
Im Vergleich der vergangenen zwölf Monate verzeichneten alle Top-8-Regionen ein überdurchschnittliches Wachstum der Spitzen- und der Durchschnittsmiete. Die Spitzenreiter sind Düsseldorf mit plus 16 Prozent und Köln mit plus 15 Prozent. Berlin folgt mit rund plus 13 Prozent Mietpreiswachstum. Mittlerweile liegen fünf der acht Top-Logistikregionen bei einer Spitzenmiete oberhalb der Sieben-Euro-Marke: München (7,60 Euro pro Quadratmeter), Frankfurt (7,30 Euro pro Quadratmeter), Düsseldorf (7,20 Euro pro Quadratmeter), Stuttgart (7,10 Euro pro Quadratmeter) und Berlin (7,00 Euro pro Quadratmeter), Hamburg mit 6,80 Euro pro Quadratmeter und Köln mit 6,75 Euro pro Quadratmeter knapp dahinter. Leipzig verzeichnet das höchste Mietsteigerungspotenzial mit einer Spitzenmiete von 4,70 Euro pro Quadratmeter. „Bis Ende des Jahres wird die rückläufige Neubauaktivität an allen Top-8-Standorten die Flächenumsätze ausbremsen. Wir erwarten, dass Untervermietungen der Angebotsknappheit entgegenwirken werden und das Mietniveau weiter ankurbeln werden. Bis Ende 2022 sind wir vor allem hinsichtlich Mietwachstum positiv eingestellt und erwarten einen weiteren Anstieg der Spitzenmiete an allen Top-8-Standorten“, so Nicolas Roy, Head of Industrial & Logistics Germany bei Colliers. (DFPA/JF1)
Die Colliers International Deutschland GmbH ist ein Immobilienberatungsunternehmen und an den Standorten Berlin, Düsseldorf, Frankfurt, Hamburg, Köln, Leipzig, München, Nürnberg, Stuttgart und Wiesbaden vertreten.